Die MINT-Forschertage, die seit sechs Jahren an drei Tagen der ersten Herbstferienwoche am Stift stattfinden, sind mittlerweile schon zu einer kleinen Tradition geworden. Der Begriff „MINT“ beschreibt zusammengefasst die Fachbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, welche existenziell in unsere Gesellschaft eingebunden sind. Aus diesem Grund sollen Schülerinnen und Schüler schon frühzeitig in den MINT-Bereich eingeführt werden, da hier neben umfangreichem fachlichen Wissen auch die Fähigkeit vermittelt wird, Probleme selbstständig zu erkennen und Problemlösungsstrategien zu entwickeln, Erkenntnisse kritisch zu hinterfragen und zukunftsweisende Fragen zu stellen.
Auch in diesem Jahr wurde unser Stift in den Herbstferien an drei Tagen (12. bis 14. Oktober) wieder von zahlreichen Grundschülerinnen und Grundschülern der vierten Klasse besucht, die schon in jungen Jahren großes Interesse am MINT-Bereich zeigen. In vier verschiedenen Workshops konnten die kleinen Nachwuchsforscher ihrer Begeisterung freien Lauf lassen: bei den Labordetektiven, Wassermonstern, Robotern oder Mathematik-Akrobaten.
Bei den Labordetektiven, unter der Leitung von Herrn Beichelt und Herrn Leroy, lernten die Kinder im Rahmen einer „Detektivschule“ in den ersten beiden Tagen verschiedene Experimente kennen, die ihnen am dritten Tag bei der Aufklärung eines Kriminalfalls helfen sollten: So unterschieden sie beispielsweise Hunde- und Menschenhaare unter dem Mikroskop, untersuchten Lebensmittel mit Hilfe von Rotkohlsaft hinsichtlich ihres pH-Wertes oder lernten, Fingerabdrücke zu nehmen.
Und tatsächlich: Als am Mittwochmorgen über die Schullautsprecher verkündet wurde: „Achtung, Achtung, liebe Labordetektive, wir brauchen eure Hilfe bei der Aufklärung eines Verbrechens…“, zückten die Nachwuchsermittler eifrig ihre Notizbücher, sicherten den „Tatort“, werteten alle gefundenen Beweise mit den kennengelernten Experimenten selbstständig aus und lösten den Fall schlussendlich sicher und zuverlässig.
Im zweiten Workshop, den Wassermonstern, geleitet von Frau Lütz-Gras, machten die Nachwuchsbiologen zunächst ihren Mikroskop-Führerschein, um anschließend Kleinstlebewesen wie Zuckmückenlarven untersuchen zu können. Als Highlight lernten die Schülerinnen und Schüler noch die zahlreichen Axolotl des Stiftischen Gymnasiums kennen und konnten ihre Nahrungsaufnahme untersuchen.
Im Robotik-Workshop, unter der Leitung von Herrn Opherden und Herrn Sixt, stand die Informatik im Mittelpunkt: Die kleinen Computergenies programmierten mit PC oder Tablet eigenständig kleine Roboter, die dann auf Kommando kleine Kunststücke vorführten oder durch die Gänge flitzten konnten. Aber das war noch nicht alles: Auch eigene Minecraft-Welten konnten die Forscher mit Codes erstellen. Den Kindern ging das Ganze äußerst leicht von der Hand und die Begeisterung war spürbar groß.
Bei den Mathe-Akrobaten bewiesen die Grundschülerinnen und -schüler, unter der Leitung Herrn Wolfram, dass Mathe keineswegs langweilig oder trocken sein muss. So erkannten die Kinder anhand vieler anschaulicher Beispiele recht schnell, wie viel Mathematik ihnen tagtäglich im Alltag über den Weg läuft. Hätten Sie beispielsweise gewusst, was eine Ananas, Kiefernzapfen und Schneckenhäuser gemeinsam haben? Die Nachwuchsmathematiker fanden heraus, dass diese alle als Spirale aufgebaut sind und dass wiederum jede logarithmische Spirale eine tolle Fibonacci-Folge ist. Doch nicht nur Phänomene der Natur wurden betrachtet, auch Verschlüsselungssysteme und die äußerst populären QR-Codes wurden untersucht, was dazu führte, dass Forscher selbst anschließend Geheimschriften entwickelten und diese entschlüsselten. Der krönende Abschluss stellte hier die von den hauseigenen Tablets unterstützte, mathematische Schnitzeljagd durch das Gebäude dar.
Alle Kurse wurden von zahlreichen Schülerinnen und Schülern des Stiftischen Gymnasiums unterstützt, von welchen manche sogar schon im dritten oder vierten Jahr in Folge dabei waren, um die kleinen Forscher in den jeweiligen Kursen hilfreich zu begleiten. An dieser Stelle auch noch einmal ein herzliches Dankeschön!
Auch in diesem Jahr kann resümierend von einem vollen Erfolg der Forschertage gesprochen werden. Die Grundschülerinnen und -schüler zeigten sich begeistert und viele von ihnen wären gerne noch ein paar Tage länger geblieben. Und auch das MINT-Forscherteam ist sehr froh, dass die Tage trotz der herausfordernden Coronazeit so erfolgreich stattfinden konnten, was nicht zuletzt auch dem disziplinierten Verhalten der Teilnehmer hinsichtlich der geltenden Corona-Schutzverordnung zu verdanken ist.
Wir würden uns sehr freuen, alle Nachwuchsforscher bald wiederzusehen – beispielsweise bei unseren Infotagen am 30. und 31. Oktober oder vielleicht sogar zu Beginn des nächsten Schuljahres als unsere neuen Fünftklässlerinnen und -klässler.
Einen Beitrag der „Dürener Zeitung“ über die MINT-Forschertage ist hier zu finden.
Text: Christian Leroy
Fotos: Christian Leroy, Amelie Lütz-Gras, Patrik Wolfram