2024 jährte sich der schwärzeste Tag in der Geschichte der Stadt Düren zum 80. Mal. Aus diesem Anlass wurde ein umfangreiches Programm vorbereitet, über das ein spezieller Flyer näher informierte. Im Gedenken an den 16. November 1944 fanden mehrere Veranstaltungen statt, bei denen Zeitzeugen zu Wort kamen. Besonders eindrücklich waren die Gespräche, die TV-Moderatorin Bettina Böttinger am 13. November in der Marienkirche mit Peter Vogt, Georg Neulen und Heinrich Keymer führte. Alle drei hatten den verheerenden Bombenangriff und die Zeit des Wiederaufbaus als Kinder miterlebt.
Am 15. November 2024 trugen Schülerinnen und Schüler des Stiftischen Gymnasiums im Stadt- und Kreisarchiv Düren weitere Zeitzeugenberichte vor. Im Rahmen einer bestehenden Kooperation zwischen Archiv und Schule hatten Archivleiter Daniel Schulte und Geschichtslehrer Dr. Achim Jaeger die Texte ausgewählt und den Vortrag vorbereitet. In der Stadtmauer-AG aktive Schülerinnen und Schüler sowie zwei Oberstufenschülerinnen machten am bundesweiten Vorlesetag dem interessierten Publikum folgende Texte bekannt:
Metin Ermayasi las Passagen aus der Schulchronik der Dürener Hilfsschule (früher Ursulinen-Schule), in denen Fliegeralarme und Luftangriffe von 1940 bis zum 16. November 1944 dokumentiert sind, sowie aus der Schulchronik der Dürener Südschule. Henri Milan Mohr brachte im Anschluss den Bericht eines namentlich nicht bekannten Dürener Feuerwehrmanns über den Bombenangriff vom 16. November 1944 zur Sprache. Gemeinsam mit Lena Brauers trug er dann die Erinnerungen vor, die der Journalist und Zeitungsverleger Egon Schiffer aufgezeichnet hatte.
Herr Schiffer, der sein Abitur am Stiftischen Gymnasium absolviert hatte und der Schule stets verbunden blieb, berichtete mehrfach als Zeitzeuge persönlich im Geschichtsunterricht über den 16. November 1944 und kam mit den Schülerinnen und Schülern am Stift ins Gespräch. Sein persönlicher Erlebnisbericht erschien zunächst als Artikelserie im „Dürener Lokalanzeiger“ und posthum als Buch mit dem Titel „Verzweiflung und Hoffnung“.
Marie Tandetzki und Charline Masur verlasen am Ende den eindrücklichen Augenzeugenbericht der Schülerin Margot Hünerbein. Unter den Besuchern der Veranstaltung befand sich auch der Zeitzeuge Fred Oepen, der mit den Schülerinnen und Schülern noch ins persönliche Gespräch kam, nachdem Archivleiter Daniel Schulte allen Beteiligten gedankt hatte.