Stadtmauer AG besucht ein Kleinod in Arnoldsweiler

5.02.2024 | Aktuelles, Allgemein, Exkursionen, Geschichte, Stadtmauer

Die Stadtmauer AG des Stiftischen Gymnasiums machte sich am 8. Dezember 2023 auf den Weg nach Arnoldsweiler, um die Arnolduskapelle (Klein St. Arnoldus) zu besichtigen. Die Arbeitsgruppe hatte sich gemeinsam mit Rudolf A. H. Wyrsch inhaltlich auf diese Exkursion vorbereitet. Dieser war im Vorfeld zur Schule gekommen, um dort mit den Schüler zu sprechen und sie in die die Baugeschichte von Klein und Groß St. Arnold einzuführen.

Rudolf Wyrsch informierte die Stadtmauer AG über die Geschichte von St. Arnold in Arnoldsweiler.

Bei dieser Gelegenheit hatte er nicht nur aufschlussreiche Fachliteratur, sondern auch einige archäologische Fundstücke mitgebracht. Herr Wyrsch, der die Arnoldsweiler Kirchen ebenso wie Kilian Inden und Karl-Heinz Inden auch sehr genau kennt, und 1994 eine Publikation zum Thema „Der heilige Arnold von Arnoldsweiler: Legende und Geschichte der Verehrung eines rheinischen Heiligen“ vorgelegt hat, gab auch so manche Hinweise auf Besonderheiten, die nun vor Ort bestaunt und weiter erkundet werden sollten.

Kurz nach der Ankunft in Arnoldsweiler begrüßte Herr Karl-Heinz Inden, der dankenswerterweise die Führung  für seinen terminlich kurzfristig verhinderten Sohn Kilian Inden übernommen hatte, die Stadtmauer AG. Lena Brauers (7a), Maybrit Genreith (7a), Felix Schwanewilm (6a) und Henri Milan Mohr (6c), Sandra Pinhammer und Dr. Achim Jaeger wurden zunächst in den Außenbereich der Wallfahrtskirche geführt, die von 1159 bis 1902 als Pfarrkirche fungierte.

Hier erläuterte er die Geschichte des denkmalgeschützten Bauwerks: Nachdem schon 1893 beschlossen worden war, eine neue Kirche zu errichten, sollte die alte Kirche 1895 abgerissen werden. Stattdessen wurde dann aber das Pfarrhaus abgerissen und 1899 mit dem Bau der Kirche Groß St. Arnold begonnen, die 1902 fertiggestellt wurde. Hauptziel der Exkursion wardie Kirche Klein St. Arnold, die auch Arnolduskapelle genannt wird, und in der sich das Grab des Heiligen Arnold von Arnoldsweiler befindet.

Der Kölner Künstler Peter Hecker malte die Gewölbe der Arnolduskapelle in den Jahren 1913 und 1914 aus. Auf die Lebensbeschreibung des heiligen Arnold zurückgreifend, gestaltete er Fresken, die Situationen aus dessen Vita vor Augen führten. Das Kunstwerk wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt beziehungsweise in Teilen auch zerstört. Auf Bitten des Pfarrers Johannes Dautzenberg machte sich Peter Hecker im Jahr 1952 nochmals an die Arbeit und gestaltete den Kirchenraum erneut aus, wobei er auf Grundlage der noch vorhandenen Bildreste neue Darstellungen schuf und auch Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus nahm.

In der Taufkapelle sind an den vier Wänden Fresken ebenso von Peter Hecker aus dem Jahr 1952 zu bestaunen. Es handelt sich um Szenen aus dem Alten Testament, die das Leben biblischer Gestalten wie Abraham und David mit der Vita des heiligen Arnold in Korrespondenz setzen. Im Durchgangsbereich zur Kriegergedächtniskapelle ist auf der Ostwand Herzogin Magdalena von Jülich bei ihrer Wallfahrt nach Arnoldsweiler im Jahr 1613 dargestellt. Herr Inden erläuterte noch manches Detail der Gestaltung, und ging zum Beispiel näher auf das Bildnis des früheren Arnoldsweiler Pfarrers Johannes Dautzenberg ein.

Besondere Aufmerksamkeit widmete er schließlich der Tumba des des hl. Arnold aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Sandsteinskulptur, die als eine der ältesten erhaltenen Darstellungen des Heiligen gilt, zeigt Arnold mit seiner Harfe in der Hand und einem Löwen zu seinen Füßen Am Ende der Führung bedankte sich die Stadtmauer AG sehr herzlich für die erhellenden Informationen, die zum besseren Verständnis eines Kleinods der regionalen Historie beitrugen.

Text und Fotos: Jg

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