Am 23. Februar 2022 unternahm die Stadtmauer AG eine Exkursion nach Zülpich, um dort die mittelalterliche Stadtbefestigungsanlage zu besichtigen. Da in Düren die ehemals fünf in die Stadtmauer integrierten Tore bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts niedergelegt wurden und auch die Überreste der Stadtmauer selbst hier nur noch in Teilen erhalten sind, entschloss sich die Gruppe, eine Fahrt nach Zülpich zu unternehmen, um dort Eindrücke zu sammeln, die es erleichtern, sich die Bauart und Größe der verschwundenen Dürener Stadttore vorzustellen.
Gemeinsam mit Sandra Pinhammer und Dr. Achim Jaeger machte sich die aus Lena Brauers, Fynn Didolff, Luis Balzer, Jan Seelert und Marvin Weß bestehende Schülergruppe auf und nahm die Zülpicher Bauten in Augenschein. Ausgehend vom Münstertor führte der Weg zunächst zur Landesburg, die Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Erbaut auf den Grundmauern des ehemaligenrömischen Kastells, wurde die Anlage 1944 durch Bombardierungen schwer beschädigt. Im Anschluss gelangten die AG-Teilnehmer über einen Wanderweg zum Weiertor, einer Doppeltoranlage, die aus dem Ende des 14. Jahrhunderts stammt.
Doppeltore dieser Art erhöhten die Sicherheit der Einwohner, da sie den Zugang zur Stadt erschwerten, die sich durch den vorhandenen Zwinger im Notfall besser verteidigen ließ. Bei einem Bombenangriff der alliierten Streitkräfte wurde die Toranlage an Heiligabend 1944 weitgehend zerstört und später teilweise rekonstruiert. Im Jahr 2021 wurde beschlossen, die Doppeltoranlage wiederaufzubauen. Allerdings ist kein originalgetreuer Wiederaufbau geplant. Der Entwurf des Architekten Karl-Josef Ernst lehnt sich lediglich an das historische Vorbild des Weiertores an.
Auch das Bachtor war eine solche Doppeltoranlage, wobei das Innentor um 1900 abgerissen wurde. Über den Marktplatz ging es weiter zum Kölntor, vorbei am Gefallenendenkmal und am alten Rathaus mit seinem charakteristischen Turm. Das Kölntor wurde einst, wie der Name schon sagt, an der Straße errichtet, die nach Köln führt. Auch in Düren hat es ein solches Kölntor gegeben.
Im Unterschied zu Düren sind die vier Stadttore in Zülpich allerdings erhalten geblieben und nach dem Zweiten Weltkrieg restauriert worden. Auch die Stadtmauer ist hier noch fast vollständig erhalten. Die mittelalterliche Ringmauer wurde z. T. auf den Resten der Mauer aus römischer Zeit errichtet. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Stadtmauer AG war der Besuch in Zülpich eine Möglichkeit, ihre Kenntnisse in anschaulicher Weise zu erweitern.