Am Mittwoch, dem 16.02.22, reisten die beiden Kurse Ökologie der Jahrgangsstufe 9 mit 33 Schülerinnen und Schülern, in Begleitung von Herrn Bünten und Herrn Vaut, mit dem Bus zum Duisburger Zoo. Der Tag stand ganz im Zeichen der Verhaltensbiologie, die wir nun schwerpunktmäßig im Unterricht der folgenden Monate behandeln werden. Eine Exkursion hatten die Kurse – begründet durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie – leider in ihrem Differenzierungsbereich noch gar nicht durchführen können, somit hatte der heutige Tag ganz klar eine nachholende Komponente.
Eine Zoopädagogin, Frau Hertel, erwartete uns pünktlich zu unserer Ankunft am Haupteingang zum Duisburger Zoo. Wir begaben uns direkt zu den Kattas und Varis und erhielten dort eine erste Praxiseinführung in die verhaltensbiologischen Beobachtungen am lebenden Tier. Umgehend ging es danach in die Zooschule Duisburg, wo eine ausführliche Einführung in die hier im Zoo möglichen verhaltensbiologischen Beobachtungen und die Technik sogenannter Ethogramme erfolgte. Die Unterscheidung zwischen Altwelt- und Neuweltaffen wurde prägnant erarbeitet und auch auf die Besonderheiten der Primaten – vergleichend zum Menschen – verstärkt eingegangen.
Anschließend gingen wir in einem kleinen gemeinsamen Rundgang zu verschiedenen Affenfamilien – Frau Hertel stellte uns kurz deren Besonderheiten vor – und danach wurden in Kleingruppen verschiedene Arten beobachtet. Wir erhielten einen Beobachtungsbogen und beobachteten an Flachlandgorillas, am Orang-Utan (Sumatra), an Kattas oder auch den Rolloway-Meerkatzen das Zusammenleben und Verhalten – dazu wurden ergänzend auch Sinnesorgane und Körperbau notiert.
Da die Käfige kleiner waren, konnte man die Affen gut voneinander unterscheiden. Aufgrund des regnerischen Wetters hatten die Affen auch wenig Ambitionen, nach draußen zu gehen. Die Beobachtungen protokollierten wir in kleineren Listen und werteten sie gemeinsam mit unserer Zoopädagogin vor Ort im Affenhaus aus. Im Zoo gab es daneben sehr viele weitere Tiere zu sehen: Löwen, Mangusten (Erdmännchen), junge Flusspferde, Flamingos, Tiger, Leguane, Koalas, wunderschöne Vögel, Fische und Delfine.
Um halb zwölf schauten wir uns die Delfinshow an, die mit einer großen Delfingruppe – bestehend aus erwachsenen Männchen und Weibchen sowie mehreren Jungtieren – eine tolle Show für den Besucher bot. Auch hier hatten wir wieder die Beobachtungsaufgabe der „Dressur der großen Tümmler“. Es war atemberaubend, was die Tiere alles gelernt hatten: Sie sprangen meterweit in die Luft, ,,gaben Flosse – äh korrekter Flipper und Fluke“, konnten mit ihren Flossen winken, Saltos in der Luft schlagen und Bälle aus der Luft weg kicken. Zu guter Letzt schwammen die großen Tümmler einfach im Bassin wild herum und spritzten die potentiellen Zuschauer in den vordersten Reihen mit ihren Flossen nass – bei wärmeren Temperaturen sicher auch für einige Kinder und Jugendliche eher ein Genuss.
Heute war das Wetter aber draußen kühler und regnerischer, so suchten aller anwesenden Zuschauer die oberen drei Reihen auf, um trocken zu bleiben. Im Anschluss wurden die Beobachtungen im Delfinarium noch mit Frau Hertel vor Ort ausgewertet und detailliert besprochen. Es war besonders interessant, wie die Trainer offenbar natürliche Verhaltensweisen der Delfine und ihre Intelligenz nutzten, um daraus eine so komplexe, schöne und ansprechende Show zu erstellen. Wir erkannten ein Wechselspiel von Befehlen, Pfiffen, Gesten und Belohnungen in Form von leckerem Fisch für die Tiere.
In den nächsten Stunden hatten wir noch Zeit für eine persönliche Erforschung des doch recht weitläufig angelegten Duisburger Zoos, der Beobachtung der uns aus dem Unterricht bekannten Erdmännchen und natürlich zur Erfrischung mit Speisen und Getränken. Am frühen Nachmittag traten wir wieder die Rückfahrt Richtung Düren an und um 16.00 Uhr waren wir wieder in der Heimat. Insgesamt war es ein erlebnisreicher Tag, der uns erlaubte, viele Inhalte der Verhaltensbiologie am lebenden Tier zu beobachten und einmal selbst als Ethologe an größeren Tieren tätig zu sein. In den nächsten Unterrichtswochen werden wir nun noch häufiger auf den außerschulischen Lernort zu sprechen kommen.
Text und Fotos: Bt