Am Dienstag, dem 27.09.2022, traten wir mit unserem Ökologiekurs der Jgst. 9 (Bt) die Fahrt in Richtung des SEALIFE in Königswinter an. Im Rahmen des Unterrichts „Korallenriffe und Meeresbiologie“ im Differenzierungsbereich Ökologie (WP II) hatten die Schüler im Unterricht schon breite Grundlagen gelegt und am letzten Freitag dazu ihre erste Klausur geschrieben. So machten sich am Morgen 18 Schüler mit Herrn Bünten gut vorbereitet auf den Weg in Richtung Siebengebirge. Mit dem Mietbus erreichte man Drachenfels und Rhein.
Um 10.00 Uhr konnten wir pünktlich mit der Öffnung der Türen das Sealife betreten. Vom Fachlehrer gab es einen ersten Überblick über Aufbau und Strukturierung der Anlage. Leider gab es aktuell keine Führungen vom Fachpersonal vor Ort – dies war natürlich schade, ließ sich aber nicht abändern. Die digitalen Informationstafeln erlaubten uns aber mit unserem Vorwissen nun die strukturierte Erarbeitung der Lebewesen des Sealife, ein qualifizierten Überblick über die Evolution und Biologie der aquatischen Organismen war leicht möglich.
Einen Schwerpunkt stellten für uns die originale Begegnung mit den Lebewesen des Meeres dar. Hatten wir im Unterricht schon Miesmuschel und Seestern präpariert, war es hier nun möglich, sie als lebende Organismen zu beobachten und im Rockpool auch einmal in die Hand zu nehmen und zu streicheln. Einsiedlerkrebse oder auch Blumentiere (Seeanemonen) ergänzten die tastbaren Lebewesen. Eine Schülerin fühlte sich nach eigener Aussage im Aquarientunnel unter diversen Tierarten „wie im meeresbiologischen“ Paradies und genoss mit leuchtenden Augen die individuelle Beobachtungszeit.
Die Theorie zu den Stachelhäuten – von Seeigel und Seestern bis zur Seegurke – wurde anschaulich und greifbar präsentiert. Die Putzerlippfische – von unseren einführenden Arbeitsblättern des Unterrichts – konnten wir hier lebend beobachten. Exuvien der Krebstiere beeindruckten besonders mehrere junge Damen. An zahlreichen Tastkästen im Museum konnte man angeleitet durch Infotafeln von Haizähnen über Haihaut oder Sepiaschulpen die unterschiedlichsten Exponate ertasten und zuordnen. Auch die Axolotl, welche wir in unserer Bio-Sammlung pflegen, sahen wir hier wieder. Die umfangreichen Nachzuchten von Seepferdchen bis Katzenhaien und Rochen wurde vom Ei bis zum Jungtier in den verschiedensten Altersstufen präsentiert.
Auch die aus dem Unterricht bekannten Ohrenquallen sahen wir lebend wieder. „Nemo“ und die Clownfische oder Doktorfische wie „Dori“ gab es im Original und in wenigen Dezimetern Entfernung in nachvollziehbaren kleinen Biotopen – „Symbiose“ war hier nun lebend. Sie wird im Unterricht noch detailliert besprochen werden. Die Meeresverschmutzung und die Gefährdung der Lebewesen durch Plastiktüten im Meer wurde an verschiedenen Ausstellungsbereichen und Exponaten von Sealife präsentiert und ergänzte unsere Unterrichtsstunden um neue Aspekte. Die Gefahren des sich langsam im Meer, in mikroskopisch kleine Bestandteile zersetzenden Plastikmülls der Kontinente stimmte doch nachdenklich.
Nach den ersten längeren Arbeitsphasen blieb noch Zeit, sich mit den Aquarien und Tieren, die einen besonders interessierten, auseinanderzusetzen. An mehreren Standorten im Sealife konnten sehr informative und anschauliche Filme über Meeresschutzprojekte angeschaut werden. Für das leibliche Wohl sorgten wir noch mit einem Rundgang durch Königswinter, wo die Schüler die Gelegenheit bekamen, die Nahrungs- und Getränkevorräte zu ergänzen.
Insgesamt war es ein kurzweiliger Exkursionstag, der durch die Präsentation der lebenden Tiere im Sealife ansprechend gestaltet wurde. Viele neue und interessante Aspekte des Lebens im Meer ergänzen nun das Schülerwissen. Nach den Corona-Jahren freuten sich alle wieder eine biologische Exkursion. Am frühen Nachmittag waren wir wieder in Düren und die Schüler konnten den Heimweg antreten.
Text und Fotos: Bt