Prof. Dr. Max Kerner (Historisches Institut der RWTH Aachen) hielt am 25. Februar 2025 erneut einen fesselnden Vortrag am Stiftischen Gymnasium. Diesmal widmete er sich der Geschichte der Heiligen Drei Könige und deren vielfältiger historischer und gegenwärtiger Bedeutung. Zum bekanntesten und beliebtesten Teil der Weihnachtsgeschichte gehörend, wurden sie beispielsweise in Kunstwerken von Stefan Lochner, Sandro Botticelli, Albrecht Dürer dargestellt.

Professor Dr. Max Kerner hielt am Stiftischen Gymnasium einen anregenden Vortrag zur Geschichte der Heiligen Drei Könige.
Bis heute werden sie in einem kostbaren hochmittelalterlichen Schrein des Kölner Doms verehrt. 1164 hatte der damalige Kölner Erzbischof und Kanzler des Reiches Rainald von Dassel die Gebeine von Mailand nach Köln überführt. Die Reliquien trugen maßgeblich zur wirtschaftlichen, politischen und religiösen Bedeutung der Stadt Köln bei und sind bis heute Kölns Stolz. Seit dem Hochmittelalter symbolisieren drei Kronen im Kölner Stadtwappen die Heiligen Drei Könige.
Diese „Kölner Lesart“ verglich Max Kerner mit der biblischen Erzählung, in der von den Magiern aus dem Morgenland die Rede ist. Deren Deutung ist ebenfalls bunt und vielfältig. Die Weisen aus dem Orient waren wahrscheinlich Sterndeuter bzw. Vertreter einer heidnischen Religion. Am Ende seines spannenden und aufschlussreichen Vortrags rückte die moderne Sicht der Weihnachtsgeschichte in den Fokus. Diese habe von der Apollomission am 24. Dezember 1968 ihren Ausgang genommen, als der Astronaut Frank Borman uns aus dem Weltall unseren blauen Planeten zeigte und dabei den Anfang der biblischen Schöpfungsgeschichte verlas.
Ausgehend von Fotos, die von verschiedenen Weltraumteleskopen gemacht wurden, stellte der Referent Überlegungen zum Verhältnis von Mensch und Kosmos an und präsentierte zum Schluss eine der schönsten Darstellungen der Heiligen Drei Könige, die in der Kathedrale von Autun zu finden ist. Moderator Dr. Achim Jaeger danke Professor Max Kerner am Ende der Veranstaltung für seine anregende, reich bebilderte Darstellung des Themas, die beim Publikum auf großes Interesse stieß.
Text und Foto: Dr. Achim Jaeger
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