Im Zeitraum von Ende Juni bis Mitte August fanden an sechs Standorten in ganz Deutschland die Deutschen Schülerakademien statt. An einer davon, die vom 21.07. bis zum 06.08 in Torgelow am See stattfand, durfte ich teilnehmen. Auf der Akademie gab es sechs Kurse zu den Themen Gödels Unvollständigkeitssätze (6.1), Quantencomputing (6.2), Neurologie (6.3), Deutsche Erinnerungskultur (6.4), Feministische Außenpolitik (6.5) und Start-Ups (6.6).
Ich selbst war im Kurs 6.1. In diesem haben wir uns nach einer kurzen Einführung in verschiedene Beweistechniken zuerst mit logischen Sprachen im Allgemeinen und später mit einer speziellen logischen Sprache namens beschäftigt. Dann haben wir für eine beliebige logische Sprache mit bestimmten Eigenschaften gezeigt, dass für diese einige interessante Sätze gelten. Hierzu zählt zum Beispiel der erste Gauß’sche Unvollständigkeitssatz, der besagt, dass es in einer Sprache, die diese bestimmten Eigenschaften hat, unentscheidbare Sätze gibt; also Sätze, die weder wahr noch falsch sind. Anschließend haben wir gezeigt, dass die die notwendigen Eigenschaften hat und die behandelten Sätze somit auch bei dieser Sprache gelten. Zum Schluss haben wir unsere Arbeit dokumentiert und in Projekten noch einige weiterführende Themen behandelt (z.B. den zweiten Gauß’schen Unvollständigkeitssatz).
Die Arbeit in den Kursen war zwar ein zentraler Bestandteil der Akademie, aber bei weitem nicht alles, was dort gemacht wurde. Es gab nämlich auch viel Freizeit, in der kursübergreifende Aktivitäten (KüAs) stattfanden. Ich habe zum Beispiel an mehreren Tanzkursen, dem Chor und einer Werwolfrunde teilgenommen, wobei ich letztere auch ab und zu moderiert habe. Es gab aber noch viele weitere KüAs, darunter eine Band, Fechtkurse und Einführungen in Arabisch und Schwäbisch. Hinzu kamen zahlreiche weitere Veranstaltungen für die gesamte Akademie, unter anderem ein Exkursionstag, an dem man an einer von zwei Wanderungen, einer Fahrrad- oder einer Kanutour teilnehmen konnte, ein Sportturnier mit Disziplinen von Fußball über Reise nach Jerusalem bis Schach und die sogenannte ”Rotation“, bei der die Kurse sich in Kleingruppen gegenseitig ihre Arbeit vorgestellt haben.
Neben diesen Veranstaltungen gab es aber auch noch drei weitere Dinge, die die Zeit auf der Akademie verschönert haben: Erstens das gute Essen, insbesondere der Kuchen, den es jeden Nachmittag gab. Zweitens die schöne Gegend; die Akademie fand auf dem Gelände des Internats Schloss Torgelow statt, zu dem auch das Schloss selbst gehört. Außerdem liegt es direkt am Torgelower See, den wir zum Schwimmen und Bootfahren nutzen konnten. Der dritte und mit Abstand wichtigste Punkt sind allerdings die anderen Teilnehmer; es gab viele interessante Persönlichkeiten und man hat sich mit den meisten sofort gut verstanden. Alle waren sehr aufgeschlossen und offen, sowohl anderen Menschen als auch neuen Ideen und Aktivitäten gegenüber. Dies hat maßgeblich zur guten Atmosphäre auf der Akademie beigetragen, die mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Es ist dementsprechend auch bereits ein Nachtreffen in Planung.
Abschließend kann ich jedem, der einmal die Gelegenheit bekommt, eine Deutsche Schülerakademie zu besuchen, nur empfehlen, diese wahrzunehmen – es lohnt sich auf jeden Fall. Ich bedanke mich auch bei Herrn Wiernicki-Krips, der mich für die Akademie vorgeschlagen und mir die Teilnahme daran damit überhaupt erst ermöglicht hat.
Alexander Rohe (Q2)