Ein Bericht von Alina Krafczyk, Q2
Was stellst du dir unter der Deutschen Schülerakademie, kurz DSA, vor? Egal was dir jetzt durch den Kopf geht, es ist wahrscheinlich doch ganz anders, als die Schülerakademie wirklich ist. Man kann die Erfahrungen der DSA nicht wirklich in Worte fassen. Dennoch werde ich es versuchen, um das Konzept und auch die Ausführung dieser zu erläutern.
Vom 4. Juli bis zum 20. Juli 2024 habe ich die deutsche Schülerakademie in Clemenswert besucht. Hierbei muss man wissen, dass es nicht nur eine Schülerakademie gibt und man je nach Kurswahl an unterschiedlichen Standorten teilnehmen kann. Nun stellt sich die Frage, welche Kurse es denn überhaupt gibt. Um es kurz zu fassen, es ist für jeden etwas dabei. An meiner Akademie gab es fünf unterschiedliche Kurse.
So der Kurs ,,ChemieXPolitik“, welcher politische Entscheidungen chemisch prüft. Des Weiteren gab es den Kurs ,,Frieden“, wo unter theologischer Sichtweise darüber debattiert wurde, was Frieden ist und ob er erreicht werden kann. Ein weiterer Kurs war der Kurs ,,Philosophie im Alltag“, wo alltägliche Entscheidungen philosophisch hinterfragt wurden. Dazu gab es den Kurs ,,Datenanalyse“, wo wie der Name sagt, Daten analysiert wurden.
Ich war in dem Kurs ,,Vom Molekül zum Medikament“. Hier haben wir uns mit der Herstellung von Medikamenten, deren Verarbeitung im Körper und deren Wirkungen befasst. Ein Fokus lag dabei auf Krebsmedikamenten. Aus diesem Grund haben wir uns auch mit Tumorgenetik auseinandergesetzt und Krebszellen mikroskopiert. Zudem haben wir uns mit Koffein befasst und auch die Wirkung von Koffein auf den Körper untersucht. Unter diesem Thema haben wir dazu eine Studie geplant.
Die Entscheidung über den Kurs legt fest, mit welchen Themen man sich hauptsächlich beschäftigt. Dennoch werden auch die anderen Kurse in die zwei Wochen dauernde Akademiephase integriert. Unter anderem gab es eine Rotation, wo man sehen konnte, was die anderen Kurse erarbeitet haben. Hierbei hat jeder Kurs in Vierergruppen eine Präsentation erstellt, welche Aspekte des Kurses aufgegriffen haben. Somit hat man einen Einblick in anderen Themen gewonnen, welche einem zuvor nicht bekannt waren.
Doch wie sieht nun die Arbeit in den Kursen konkret aus? Die Atmosphäre in der Schülerakademie ist nicht mit der Schule vergleichbar. Bei der Akademie geht es für alle Teilnehmer um den Spaß am Lernen. Somit spielt Leistung hier keine entscheidende Rolle und auch das Arbeitsklima ist offen und entspannt. Im Laufe der Kurszeit haben somit alle Teilnehmer zwei bis drei Referate gehalten, eine ein- bis zweiseitige Dokumentation wissenschaftlicher Texte verfasst und auch an Anwendungsaufgaben das Gelernte erprobt.
Auch hier konnten wir viel mitentscheiden und haben verschiedene Dinge ausprobiert. In meinem Kurs haben wir mit Blutdruckgeräten, Mikroskopen und Krebsgeweben und interessanten Internetseiten gearbeitet, welche für ein Studium im naturwissenschaftlichen Bereich von Vorteil sein können. Das Erstaunliche an der Akademie ist jedoch, dass einem dieser Arbeitsaufwand kaum auffiel, da man an einem Tag an der Akademie unfassbar viel schaffen kann.
Wie sieht denn ein Tag an der Akademie aus? Noch vor dem Frühstück hat sich um 6:45 Uhr immer eine kleine Gruppe gefunden, die eine Runde laufen gegangen sind. Offiziell begann dann der Tag mit dem Frühstück von 7:30 bis 8:30 Uhr. Anschließend traf man sich im Plenum, hierbei wurden wir durch andere Teilnehmer der DSA über die neusten Nachrichten informiert und auch der Tagesplan erläutert.
Von 9:00 bis 12:00 Uhr – unterbrochen durch eine kleine Kaffeepause – lag die erste Kursschiene, gefolgt von dem Mittagessen von 12:15 bis 13:00 Uhr. Daraufhin gab es die Zeit der freien Gestaltung von 13:00 bis 16:00 Uhr. Um 16:00 Uhr gab es dann jeden Tag Kuchen, ehe die letzte Kursschiene von 16:30 bis 18:30 Uhr lag. Der letzte Aktionspunkt für alle war dann das Abendessen von 18:45 bis 19:30 Uhr. Danach konnte man erneut frei seine Zeit gestalten. In diesen freien Zeiten gab es jedoch immer etwas Interessantes zu tun.
Denn zu diesen Zeiten konnten sich alle Teilnehmenden der DSA kursübergreifende Aktivitäten, kurz KüAs, überlegen. Oft auch überschneidend gab es hier alle Aktivitäten, die man sich vorstellen kann. So gab es musikalische Angebote, wie den Chor, die Band, das Orchester und privaten Gesangsunterricht. Dazu sportliche Angebote, wie Volleyball, Fußball, Tanzen, Yoga, Parkuhr, Badminton, Tischtennis, Kraftsport etc.
Aber auch Sprachkurse von anderen Teilnehmern, Buchclubs, Theaterkurse, Filmeabenden und viele andere Aktivitäten wurden angeboten. Hierbei können diese je nach Akademie unterschiedlich sein, da sie von Teilnehmern vollständig vorgeschlagen und geführt werden. Oft wurden somit noch bis spät in die Nacht Spiele gespielt und Gespräche geführt.
So nimmt man von der Akademie viele Dinge mit. Zum einen lernt man, vor anderen Menschen zu präsentieren, wissenschaftliche Texte zu verfassen und sich selbst für ein Thema zu begeistern. Des Weiteren lernt man hier auch Freunde fürs Leben kennen und tauscht sich mit neuen, motivierten und interessierten Menschen aus. Nicht zuletzt geht es jedoch auch darum, von der Akademie in der Zukunft zu profitieren.
So gibt es einen Zukunftsabend, an dem man über Stipendien und Studiengänge seiner Wahl informiert wird und man kann Teil der Ehemaligen werden, wodurch man in einer Gemeinschaft mit vielen Menschen, über Deutschland und der ganzen Welt verteilt ist. Klar ist also, dass man bei der Schülerakademie einerseits unfassbar viel lernt und gleichzeitig viel Zeit hat, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.