„Bewältigung“ – Lesung und Gespräch mit Feridun Zaimoglu am Stift

30.01.2023 | Aktuelles, Allgemein, Deutsch, Kultur, Lesungen und Vorträge

Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel und verfasst außer seinen preisgekrönten Büchern zudem noch Theaterstücke und Drehbücher. Er ist bildender Künstler und Kurator, schreibt als Journalist für Die Welt, die Frankfurter Rundschau, Die Zeit und die FAZ und beteiligt sich auch an politischen Debatten. 2016 erhielt er den Berliner Literaturpreis sowie die Ehrenprofessur des Landes Schleswig-Holstein. Nach „Leyla“, „Liebesbrand“, „Siebentürmeviertel“ und „Evangelio“ erschien zuletzt sein Roman „Die Geschichte der Frau“ (nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019).

Nun legt er mit „Bewältigung“ (2022) sein neuestes Werk vor. In der Verlagsankündigung heißt es: Wo kippt Recherche in Obsession? Wann beginnt Kunst toxisch zu werden für ihren „Schöpfer“? Und gibt es Stoffe oder Themen, die sich der literarischen Bewältigung entziehen, weil sie zu giftig sind? Feridun Zaimoglu hat einen virtuosen Künstlerroman geschrieben über jemanden, der sich vornimmt, Adolf Hitler zum Protagonisten seines neuen Buches zu machen. Zu Beginn scheint es eine normale Vorarbeit zu sein, eine schwierige zwar, aber keine unvertraute. Denn Schreiben bedeutet immer Anverwandlung, eine Nähe zum Material ist absolut notwendig. Was aber, wenn das Material sich nicht bewältigen lässt und beginnt, ein zerstörerisches Eigenleben zu führen?

Die Recherchereise des Autors an »Schauplätze« Hitlers, führt ihn immer tiefer hinein in die Gedankenwelt seines Protagonisten. Die Bayreuther Festspiele, München, Obersalzberg: ein surrealer Fiebertraum. Doch es ist auch eine Reise zurück in der Zeit, in seine Jugend in die Stadt Dachau Mitte der 1980er, wo er zur Schule ging nicht weit von der Stelle, wo die Nationalsozialisten 1933 das erste KZ errichteten. In Kiel, an seiner Schreibmaschine, versucht er seine Figur literarisch zu entfesseln und zugleich zu bannen. Und verliert Schritt für Schritt die Kontrolle über sein Projekt und mehr und mehr auch sich selbst.

Am Donnerstag, 2. März 2023, wird Feridun Zaimoglu auf Einladung von Dr. Achim Jaeger um 19:30 Uhr in der Mensa Stifteria zum zweiten Mal in der Veranstaltungsreihe „Lesung und Gespräch“ zu Gast am Stiftischen Gymnasium sein. Die Veranstaltung wird freundliche unterstützt von der Bürgerstiftung Düren und dem Verein der Freunde und Förderer des Stiftischen Gymnasiums. Es besteht für das Publikum die Möglichkeit, nach der Lesung mit Feridun Zaimoglu ins Gespräch zu kommen und Bücher signieren zu lassen. Tickets kosten an der Abendkasse: 10,- €, Schülerinnen und Schüler haben freien Eintritt.

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