Während die anderen Geographie-Kurse der Jahrgangsstufe Q2 am 19. März nach Duisburg ins Stahlwerk fuhren, ging es für die Schüler des Grundkurses von Herrn Posch mit der Bahn in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Hierfür hatte man recht kurzfristig ein umfangreiches Programm mit einigen Kurzreferaten erstellt, um stadt- und wirtschaftsgeographische Themen kurz vor dem Abitur nochmals zu veranschaulichen.
Die Exkursion begann in Little Tokyo, dem japanischen Viertel der Stadt rund um die Immermannstraße, wo viele der insgesamt 8.000 Düsseldorfer Japaner leben, die für die über 200 japanischen Unternehmen in der Stadt arbeiten. Neben unzähligen asiatischen Restaurants konnte man auch viele andere Geschäfte aus Fernost bestaunen, z. B. Buchhandlungen, Waschsalons oder Manga-Stores. Die Gruppe war sich einig, dass es sich bei diesem Viertel jedoch nicht um eine Form der Segregation handelt, sondern um eine freiwillige Konzentration dieser Community, die größtenteils wirtschaftlich und sozial gut innerhalb der Bevölkerung integriert scheint.
Als zweiter Programmpunkt stand eine Führung durch den Medienhafen an. Dort erfuhr die Gruppe vom Stadtführer Michael Vetten viel über die Geschichte des ehemaligen Hafens, der längst einen tiefgreifenden Strukturwandel durchlebt hat. Wo sich früher Docks, Lagerhallen und Silos befanden, stehen heute architektonisch beeindruckende Gebäudekomplexe, die von Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen genutzt werden. Dabei wurde vonseiten der Stadt Wert darauf gelegt, an die Vergangenheit des Hafens zu erinnern, z. B. durch die Architektur der neuen Gebäude oder einige historische Kräne und Schienen, die ihren ursprünglichen Platz behalten haben. Die Schüler stellten jedoch auch fest, dass der Name Medienhafen ein wenig irreführend ist, da Medien bis auf das Funkhaus und einige Werbeagenturen dort keine allzu große Rolle mehr spielen.
Es folgte ein sonniger Spaziergang in Richtung Düsseldorfer Altstadt entlang der Rheinuferpromenade, die mehrere Orte zum Verweilen bietet. Voraussetzung für die 1,5 km lange Promenade war der Bau des Rheinufertunnels, durch den seit 1990 der Autoverkehr parallel zum Fluss verläuft. In der Altstadt erhielt die Gruppe noch mehr Informationen über die Geschichte der Stadt und einzelne repräsentative Bauten. Aufgrund der enorm hohen Dichte an Kneipen, Bars und Restaurants, die sich entlang der engen Gassen erstrecken, wurde den Schülern vor Augen geführt, weshalb die Altstadt auch oft als „längste Theke der Welt“ bezeichnet wird.
Bei einem Besuch in Düsseldorf durfte natürlich auch eine Besichtigung der „Königsallee“ nicht fehlen, wo zahlreiche luxuriöse und namhafte Marken in architektonisch sehenswerten Gebäuden zu finden sind. Die „Kö“ gilt mit 87 Metern als breiteste Straße Deutschlands, wobei man natürlich anmerken muss, dass in der Mitte der Straße der Stadtgraben verläuft. Da für Luxusshopping am Ende des Exkursiontages weder Zeit noch Geld zur Verfügung standen, ging es rasch zurück zum Düsseldorfer Hauptbahnhof, von wo aus die Gruppe wieder die Heimfahrt nach Düren antrat, natürlich mit der üblichen Verspätung.
Text: Pos
Fotos: Pos, Michael Vetten