Ça va? Ja, denn der Frankreichaustausch war ein voller Erfolg. In der Woche vom 6. bis zum 13. März 2022 haben wir unsere Partnerschule, das Lycée Guillaume Le Conquérant, in Lillebonne im Herzen der schönen Normandie besucht. In Begleitung der deutschen und französischen Lehrkräfte Michelle Schönfeld, David Wysk, Reinhard Gallovitz und Julia Soudry-Jochimsen haben wir eine tolle, angenehme und lustige Zeit gehabt. Besonderen Dank an unseren treuen Busfahrer Uwe, der uns überall hin begleitet hat.
Am späten Sonntagnachmittag sind wir herzlich von unseren Gastfamilien und Austauschpartnern empfangen worden. Am ersten Tag wurde ein gemeinsames Frühstück in der Schule vorbereitet. Nachdem wir in den Unterricht unserer Korrespondenten reingeschnuppert hatten, haben wir in der Schulkantine zu Mittag gegessen und anschließend eine Stadtführung in der kleinen Hafengemeinde Honfleur genossen. Honfleur ist eine der charmantesten Städte in der Normandie, die auf mehr als 1.000 Jahre Geschichte zurückblicken kann.
Am nächsten Tag ging es mit den plages du débarquement spannend weiter. Den Start machte das 360°-Kino in Arromanches. Dort gewannen wir einen Einblick in die Historie des Zweiten Weltkriegs und besichtigten anschließend Landungsstrände der Alliierten. Der Besuch von einer amerikanischen und einer deutschen Kriegsgräberstätte rundete den Ausflug sehr eindrucksvoll ab.
Am Mittwoch nahmen wir zuerst am Unterricht teil und wurden am späteren Vormittag vom stellvertretenden Bürgermeister Herrn Belghachem im Lillebonner Rathaus willkommen geheißen. Der Nachmittag wurde in den Familien mit Ausflügen verbracht: Einige von uns bewanderten die Kreidefelsen von Étretat. Schon auf den ersten Blick wurde uns klar, warum Maler hier zu allen Zeiten ihre Staffeleien aufstellten, denn Land und Meer vereinen sich an dieser Steilküste zu einer grandiosen Szenerie.
Am Donnerstag, dem 10. März, stand die Stadt Le Havre auf dem Plan. Sie gilt als die modernste Architektur- und wichtigste Hafenstadt. Das in den 1950er Jahren vom Stararchitekten Auguste Perret neu errichtete Stadtzentrum gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nach einer eindrucksvollen Führung durch die Stadt von Herrn Gallovitz hatten wir während einer Freizeitphase selbst die Chance, die wunderschöne Hafenstadt zu erkunden. Nachmittags haben wir bei strahlendem Sonnenschein eine Bootstour zur Hafenerkundung durchgeführt. Der Tag wurde mit einem Museumsbesuch gekrönt, welches nach dem ehemaligen Kulturstaatsminister André Malraux benannt ist. Die Sammlung beinhaltet Kunstwerke vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Am Freitag, dem letzten Programmtag, hat die Austauschgruppe dann das Stadtzentrum von Rouen mit einer Stadtrallye in Gruppen erforscht. Die „Stadt der 100 Kirchtürme“ nahm uns förmlich mit auf eine Zeitreise durch ihre mittelalterlichen Gassen. Die gotische Kathedrale und der Altmarkt, auf dem die französische Nationalheldin Johanna von Orléans verbrannt wurde, waren sehr beeindruckend. Der letzte Tag wurde individuell in den Gastfamilien verlebt.
Die ganze Reise war ein unvergesslich bereicherndes Erlebnis. Einerseits haben wir die Schönheit der Normandie kennengelernt und viel über die Geschichte und Kultur dort erfahren dürfen. Andererseits bot der Austausch zudem die Möglichkeit, das Unterrichtswissen in der Realität anzuwenden und unser Sprachniveau in Französisch zu verbessern. Schön war insbesondere, dass wir alle neue Freundschaften geschlossen haben und eine tolle Zeit zusammen genießen konnten. Besonderer Dank geht an Herrn Wysk, der uns als Organisator diesen Austausch ermöglicht hat.
Am Sonntag um 9:00 Uhr hieß es dann auch schon leider wieder Abschied nehmen. Da wir als Austauschgruppe sehr zusammengewachsen sind, ist es uns schwergefallen, aber in zwei Wochen dürfen wir die Franzosen schon wieder herzlich empfangen bei ihrem Gegenbesuch bei uns in Düren!
Text: Darja Schroeder, Anne Bergmann
Fotos: Alix Köhler, Noëlle Fortin, David Wysk