Juniorwahl am Stift – die Stimmen von morgen? 

1.07.2024 | Aktuelles, Allgemein, Politik, Sozialwissenschaften

Endlich war es wieder so weit. Wir durften wählen bzw. so tun als ob. Denn die Juniorwahl zur diesjährigen Wahl des Europaparlaments stand an. Die Juniorwahl ist ein bundesweites Projekt, das Jugendlichen ab der 7. Klassenstufe den Wahlprozess näherbringen und ihr politisches Bewusstsein stärken soll. Sie wird seit 1999 an allen Schulformen, ausgenommen Grundschulen, bei Landtags-, Bundestags- und Europawahlen durchgeführt und zählt mittlerweile zu den größten Schulprojekten Deutschlands. Hauptziel der Juniorwahl ist das hautnahe Erleben von Demokratie in der Schule. 

Die Vorbereitungen zur Juniorwahl begannen bereits Wochen im Voraus bei einer Infoveranstaltung mit Frau Traxel und Herrn Poßberg. Dort wurden Schülerinnen und Schüler zu Wahlhelfern ausgebildet, indem ihnen der Ablauf erläutert und die Wahlbenachrichtigungen für die jeweilige Klasse mitgegeben wurde. Auch im Politikunterricht waren die Europawahl, die Europäische Union und die zur Wahl stehenden Parteien, insbesondere die etablierteren, Thema.  

Denn die EU ist weltweit einmalig. Nirgends sonst gibt es eine derartige Vereinigung souveräner Staaten, die so eng wirtschaftlich und politisch miteinander agieren und gemeinsame Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte teilen. Dank ihr können wir vielerorts mit dem Euro zahlen, innerhalb der EU überall leben, studieren und arbeiten und auch kostenfrei telefonieren. Außerdem wurde die EU 2012 mit dem Friedensnobelpreis, für damals sechs Jahrzehnte, heute sieben Jahrzehnte Frieden, ausgezeichnet.  

Am 24. Mai war der Zeitpunkt der Wahl gekommen und wir machten uns auf den Weg in den Wahlraum. Der gesamte Wahlvorgang lief sehr geordnet und koordiniert ab, dank nochmaliger, vorheriger Einweisung unseres Politiklehrers. Ich durfte als Wahlhelfer jedem Wählendem noch ein paar warme Worte mitgeben, nachdem sie gewählt hatten. Und schon war der Akt der Wahl vorüber.

Am Montag nach der richtigen Europawahl wurden uns dann die Ergebnisse der Juniorwahl an unserer Schule mitgeteilt: Die CDU gewann mit 24,31 % eindeutig die meisten Stimmen. Ein weiterer großer Sieger war die AfD, welche 16,27 % erreichte und damit knapp gleich viele Stimmen ergatterte wie in der bundesweiten Wahl, dicht gefolgt von der SPD, die mit 15,88 % nur knapp hinter der AfD lag. Die Grünen erreichten nur 10 %, die Freien Demokraten lagen mit ebenfalls 10 % deutlich über ihrem Bundesergebnis, die Linke erreichte mit 5,69 % doppelt so viele Stimmen wie bei der nationalen Wahl.

Auch bei uns zeigt sich also der Trend bei den Jungwählerinnen und -wählern, dass die etablierten Parteien der Mitte weniger gewählt wurden, dafür verstärkt Parteien von den Rändern des politischen Spektrums sowie auch Kleinstparteien. Die Schulgemeinschaft nimmt das Wahlergebnis zum Anlass, die politische und historische Bildung am Stift weiter zu stärken.  

Paul Streußer (9 b)

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