Am Nachmittag, des 03.04.2025 führte den Geographie Leistungskurs von Herrn Bünten nach der 6. Stunde noch eine weitere Exkursion zur Firma Kanzan in Düren. Dieses Unternehmen der Dürener Papierindustrie ging 1990 aus dem japanischen Konzern KANzaki und der Dürener Firma ZANders hervor. Daher kommt auch der heutige Name. Kanzan macht mit seinen 310 Mitarbeitern im Jahr rund 110 Millionen Euro Umsatz und gehört mittlerweile zur japanischen Oji-Group. Dieser Global Player ist mit insgesamt 31.000 Angestellten und zwölf Milliarden Euro Jahresumsatz Japans größter Papierhersteller.

Zurück geht der Betrieb auf die Papierfabrik Neumühl, die schon seit dem Jahre 1710 an diesem Standort in Betrieb war und vom bekannten Dürener Rütger von Scheven gegründet worden war. Im Betrieb von Kanzan in Düren hat man sich seit der Gründung auf die Herstellung von hochwertigem Papier spezialisiert. Kanzan stellt hauptsächlich gestrichene Papiere her, wozu auch Thermopapier zählt. Dieses Thermopapier benötigt man zum Beispiel für Kassenbons oder Kontoauszüge. Neben dem Thermo-Papier mit 140 Sorten stellt man auch Ink-Jet Papier in 30 Sorten her. All diese Informationen sowie eine anschließende Werksführung erhielt der Kurs durch Herrn Möller.
Die erste Station war der im Bau befindliche Kraftwerksblock für die Firma. Ein interessanter Papierrohstoff wurde von uns direkt am Beginn der Produktionskette begutachtet, und zwar reinster Zellstoff in Form von Eukalyptus aus Brasilien. Dieser wurde in großen Paketen aus Übersee über den idealen Eisenbahnanschluss direkt in das Werksgelände angeliefert. Von der Anlieferungsstelle ging es für uns durch die Produktionshallen an den einschlägigen Papiermaschinen vorbei bis in die Verarbeitung. Die einzelnen Produktionsschritte bekamen wir ausführlich erläutert.
In den abschließenden Verarbeitungshallen wurden dann aus den sehr großen Rollen wieder kleinere, je nach weiterem Verwendungszweck. Die Mitarbeiter waren sehr nett und zeigten uns auch aktuell anstehende Rollenwechsel unmittelbar an der großen Produktionswalzen. Der weitere Weg führte uns noch in die Lagerhallen, in denen wir noch die einschlägigen Zielorte der Warensendungen innerhalb Europas, aber auch im globalen Ausland in Übersee nachvollziehen konnten. Dies war natürlich wieder sehr passend für unser Thema Globalisierung.
Herr Möller begeisterte den Kurs zudem noch mit seinen Aussagen über die personelle Struktur Kanzans. Die japanischen Mitarbeiter, die aufgrund der Zugehörigkeit zur Oji-Group bei Kanzan in Düren arbeiten, brächten ganz besondere Werte mit in das Unternehmen. Das Zusammenleben in der Firma und das Arbeitsklima wurde als sehr positiv beschrieben und wir sahen bei unserem Rundgang auch nur freundliche und zufriedene Gesichter.
Die japanischen Mitarbeiter würden die Firma als eine Art Familie sehen, was man dann auch bei Firmenfesten oder ähnlichen Veranstaltungen merke. Sie würden dabei aber nicht nur ihre Werte in Düren miteinbringen, sondern auch wichtiges Know-how. Selbst die Bedeutung des Nassreisanbaus für japanische Dorfstrukturen und in der Folge für die Mentalität einer Japanischen Firma konnten wir im Zuge der Erläuterungen nachvollziehen.
Hier merkte man die Vorbildung von Herrn Möller nach einem Studium der Japanologie. Im Gesamten war es für den Kurs also eine sehr aufschlussreiche Exkursion zu einem lokalen Unternehmen, das jedoch zeigt, wie doch die internationale Vernetzung bei den Global Playern von Nutzen sein kann.
Text und Fotos: Günter Bünten (außer Bild „Papierfabrik Neumühl 1919“, gemeinfrei von Wikipedia)