Am Samstag in die Schule kommen, noch dazu am frühen Morgen? Was für viele Musiker an unserer Schule mittlerweile eine Selbstverständlichkeit ist, war auch für die 18 schachbegeisterten Stiftler kein Hindernis, die am ersten Schachturnier am Stiftischen Gymnasium am 24.02.2024 ab 9.30 Uhr teilnahmen. Schulleiter und Schachfan Ulrich Meyer hatte zusammen mit Herrn Dieter Gronloh von der Schachvereinigung Düren 13 Derichsweiler e. V., der die Schach-AG am Stift leitet und der als Turnierleiter und Schiedsrichter fungierte, das Turnier vorbereitet.
Das Interesse am Schach war breit gestreut: Die jüngste Teilnehmerin stammte aus einer 5. Klasse, die beiden ältesten Spieler aus der Jahrgangsstufe Q2. Mehr noch als das Alter war aber natürlich entscheidend, wie lange und wie intensiv die Schülerinnen und Schüler Schach spielen bzw. trainieren: Einige Mitglieder von Schachclubs aus der Umgebung trainieren jede Woche und waren es bereits gewohnt, auf Turnieren bzw. in Wettbewerben zu spielen, für den größeren Teil der Teilnehmenden war es jedoch das erste Schachturnier überhaupt.
Einige spielen regelmäßig am Brett, andere eher gelegentlich im Internet. Doch neben dem Können spielten auch Zähigkeit sowie manchmal auch eine Portion Glück eine Rolle: So konnte sich der spätere Turniersieger in einer klaren Verluststellung in der vorentscheidenden letzten Runde noch in ein Patt (und damit ein Remis) retten. Erfreulich und motivierend war, dass niemand ohne Punktgewinn blieb.
Gespielt wurden fünf Runden Schnellschach nach Schweizer System. Dieses führt u. a. dazu, dass im Laufe des Turniers die Teilnehmenden zunehmend auf etwa gleich starke Gegner treffen, so dass die Partien immer spannender wurden. Die Beschränkung der Bedenkzeit auf 10 Minuten je Spieler (plus 5 Sekunden pro Zug) sorgte dafür, dass es vor allem gegen Ende der Partien oft sehr hektisch wurde.
Nach dem Ende der fünf Runden nach etwa drei Stunden und insgesamt 45 spannenden und vor allem fair geführten Partien lagen Eric Peters (7c) und Fidelius Bürger (7a) mit 4 aus 5 möglichen Punkten gemeinsam auf dem ersten Platz, den dritten Platz teilten sich sogar drei Spieler: Arthur Aretz-Yu (9a), Endrit Margjeka (Q1) und Jonas Kreissl (9c) mit jeweils 3,5 aus 5 Punkten.
Die Turnierleitung beschloss, die Preise nicht nach der Rangfolge der hier nur wenig aussagekräftigen Zweitwertung zu vergeben, sondern die Gleichplatzierten in Blitzpartien mit 5 Minuten Bedenkzeit je Spieler (ohne Zeitzugabe pro Zug) gegeneinander antreten zu lassen.
Beim Kampf um Platz 3 setzte sich am Ende Jonas Kreissl nach insgesamt drei Partien („jeder gegen jeden“) gegen seine beiden Mitbewerber durch. In den beiden Spielen um den Turniersieg – je einmal mit den weißen und den schwarzen Steinen – konnte sich unter den Augen der übrigen Teilnehmenden Eric Peters gegen Fidelius Bürger durchsetzen.
Anschließend fand gegen 13.30 Uhr unter dem Beifall der Anwesenden die Siegerehrung statt. Für die ersten drei Plätze hatte der Förderverein je einen Pokal und einen Büchergutschein spendiert. Einen weiteren Büchergutschein gab es für den bestplatzierten Teilnehmer aus der Erprobungsstufe. Alan Aretz-Yu (6a), der mit 3 aus 5 Punkten nur knapp die Chance auf den dritten Platz verpasst hatte, konnte sich diese Auszeichnung sichern.
Neben Herrn Gronloh, der das Turnier souverän leitete, geht besonderer Dank an den Förderverein, der neben den Preisen auch Getränke und Süßigkeiten für die Teilnehmenden spendiert und bereits einige Wochen zuvor neue digitale Schachuhren für die AG finanziert hatte. Über den Deutschen Schachbund konnten zudem kostenlos zusätzliche Bretter und Figuren beschafft werden.
Nach der erfolgreichen Premiere in diesem Jahr soll auch im nächsten Schuljahr wieder ein Schachturnier am Stift stattfinden. Wer bis dahin das „Spiel der Könige“ (und Königinnen) trainieren und am Brett gegen andere Kinder und Jugendliche spielen möchte, kann gerne zur Schach-AG kommen, die allen Schülerinnen und Schülern des Stiftischen Gymnasiums offen steht. Im laufenden Schuljahr trifft sie sich jeweils dienstags und mittwochs in der 7. Stunde im Kunstraum 2.
Fotos: Ulrich Meyer