Die Stadtmauer AG des Stiftischen Gymnasiums und das Stadtmuseum Düren setzen ihre produktive Zusammenarbeit in diesem Schuljahr mit einem neuen Projekt fort, wobei die Ziele vielfältig sind. Dr. Anne Krings und Dr. Achim Jaeger konnten als verantwortliche Leiter den Dürener Modellbauer Josef Winthagen dafür gewinnen, Modelle der ehemaligen Dürener Stadttore anzufertigen.
Die Schülerinnen und Schüler, die sich in der AG engagieren, stellen Materialien zusammen, die geeignet sind, Konstruktionspläne für den Modellbau zu erstellen. Als besonders wichtige Quelle ist hier der Stadtplan hervorzuheben, den der böhmische Kupferstecher Wenzel Hollar 1634 schuf. Er zeigt Düren aus der Vogelschau und lässt auch Details der Befestigungsanlage erkennen. Im Stadt- und Kreisarchiv sowie im Buch „Rund um die Dürener Stadtmauer“ fanden die Mitglieder der Stadtmauer AG auch weitere Abbildungen aus unterschiedlichen Zeiten, die erahnen lassen, wie sich die Stadttore einst darstellten.
Auf der Grundlage der bereitgestellten Materialien machte sich Josef Winthagen inzwischen an die Arbeit. Er zeichnete maßstabgerechte Konstruktionspläne und baute in seiner Werkstatt zunächst das Kölntor nach, wobei die architektonische Beschaffenheit ebenso detailliert ist wie die farbliche Gestaltung. Das Modell soll später gemeinsam mit den noch entstehenden im Stadtmuseum ausgestellt werden, um den Besuchern die Gestalt der zu Beginn des 19. Jahrhunderts niedergelegten Stadttore vor Augen zu führen.
Um auch sehbehinderten Menschen eine Vorstellung vermitteln zu können, sollen die Stadttore zudem als Tastmodelle dienen können. Auch wenn auf Grund der aktuellen Einschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie die Aktivitäten der Stadtmauer AG stark begrenzt wurden und werden, hatten die AG-Teilnehmer schon vor der Schulschließung damit begonnen, kurze Filmsequenzen aufzunehmen, die den Museumsbesuchern einmal Informationen zum Modell des Kölntors anbieten werden. Als nächstes Modell soll das Holztor entstehen.
Text und Foto: Dr. Achim Jaeger