Am Dienstag, dem 23. November 2021, wird Paul Larue in der Aula des Stftischen Gymnasiums im Rahmen der von Dr. Achim Jaeger moderierten Reihe „Lesung und Gespräch” einen Vortrag halten, der sich mit dem Thema „1700 Jahre Juden in Köln. Der Erlass Kaiser Konstantins I. von 321 und die Juden in der römischen Spätantike“ befasst.
Paul Larue, geboren 1956 in Niederau, absolvierte an der Universität zu Köln und an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ein Studium der Fächer Geschichte, katholische Theologie und Erziehungswissenschaften. Nach dem Staatsexamen leitete er anderthalb Jahrzehnte das Katholische Bildungswerk in der Region Düren im Bistum Aachen. Von 1999 bis 2020 war Paul Larue Bürgermeister der Stadt Düren.
Im Jahr 321 erließ der römische Kaiser Konstantin ein weitreichendes Gesetz. Durch ein Dekret erlaubte er die Berufung von Juden in Ämter der Kurie und der römischen Stadtverwaltung. Das berühmte Edikt gilt als erster erhaltener Beleg jüdischen Lebens nördlich der Alpen. Nur zwei Fassungen des Dokuments sind erhalten. Die älteste Abschrift aus dem 6. Jahrhundert, die in der Bibliotheca Vaticana aufbewahrt wird, war unlängst für kurze Zeit in der Kölner Ausstellung „In die Weite. Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland“ zu sehen, die noch bis zum 15. August 2022 läuft. Das Dokument liefert den Grund für das laufende Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.
Anlässlich des besagten Festjahres widmet sich Paul Larue in einem öffentlichen Vortrag dem Schlüsseldokument zur 1700-jährigen Geschichte der Juden in Köln. Er stellt das Edikt Kaiser Konstantins des Großen im Wortlaut vor, geht seinem Kontext in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium nach und erläutert die wahrscheinliche Anfrage des Kölner Stadtrates an den Herrscher sowie dessen vorliegende Antwort vor dem Hintergrund der Situation der jüdischen Gemeinden in den Städten des spätantiken Römischen Reiches.
Beginn der Veranstaltung: 19.30 Uhr (Einlass ab 19.00). Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen (3G).