Sophia Leppen und Markus Voth (Q1) haben vor einigen Wochen am 8. Schülersymposium in Jülich-Barmen teilgenommen. Das Symposium, das vom Science College Overbach in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich jährlich im ersten Quartal veranstaltet wird und sich hauptsächlich an Oberstufenschüler richtet, erstreckte sich über vier Tage und stellte in diesem Jahr Fragen der Verknüpfungen zwischen Neurobiologie und Informationstechnik in den Mittelpunkt.
Hier ist der Bericht von Markus und Sophia:
Wie der Titel des Symposiums schon anzeigt, wurde das Thema einerseits aus der Sicht der Technik und Informatik, andererseits aus dem Blickwinkel der Naturwissenschaften betrachtet. Während in den ersten Tagen noch eine klare Aufteilung zwischen den Sichtweisen erkennbar war, kam später immer wieder die Mischung und Zusammenarbeit zur Geltung.
Den einleitenden Vortrag widmete Professor Christian Buchal dem Thema des Informationszeitalters. Er thematisierte die moderne Entwicklung der Technik und gab eine Übersicht darüber, was uns in den nächsten Tagen des Symposiums erwarten würde. Anschließend durften wir Professor Frank Müller zuhören, der sich als Biologe intensiv mit den menschlichen Sinnen, insbesondere dem Auge und dem Gehirn, beschäftigt. Herr Müller gab den Zuhörern einen Eindruck davon, wie komplex das Gehirn aufgebaut ist und wie gut die Nervenzelle miteinander kommunizieren, um das Sehen, wie wir es kennen, zu ermöglichen.
Bei einem öffentlichen Abendvortrag am darauffolgenden Tag ging er noch näher auf die Grenzen unserer Wahrnehmung ein, also auf das, was wir eben nicht oder nur eingeschränkt wahrnehmen. Nach dem spannenden Vortrag von Herrn Müller am ersten Tag erklärte Professor Offenhäuser den Teilnehmern des Symposiums, wie neuronale Implantate technisch funktionieren, und gab uns einen Einblick, wie weit die moderne Wissenschaft damit ist
Am darauffolgenden Tag kam die eher technische Seite des Symposiums zur Geltung. Zu den Themen gehörten der Aufbau moderner Computer, das Internet und Neuromorphic Computing, aber auch eine weitergehende Erläuterung der Struktur des Gehirns und der Neuronen. Neuromorphic Computing ist der Wissenschaftsbereich, der sich mit der Verbindung zwischen Computern, Daten und Neurobiologie beschäftigt. Hier wird zum einen versucht, Datenspeicherungstechnik und Computer zu optimieren, indem das Gehirn als Vorbild genommen wird, zum anderen wird die Zusammenarbeit dieser zwei scheinbar unterschiedlichen Bereiche gefördert und erforscht.
Am dritten Tag gab es Vorträge über Technik im Alltag, wie zum Beispiel das Elektronenmikroskop oder das autonome Fahren im Straßenverkehr, sowie mögliche Arbeitsplätze für den zukünftigen Werdegang. Der Abendvortrag an diesem Tag unterschied sich von allen anderen dadurch, dass es nicht um ein wissenschaftliches Thema ging. Herr Pater Köthringer, der auch der ansässigen Klostergemeinde angehört, sprach darüber, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Persönlich fand ich, dass dieser Vortrag ein guter Abschluss sowohl für den Tag, als auch für die Vortragsreihe war.
Am letzten Tag hatten wir die Möglichkeit, unsere Ergebnisse aus den Gruppenarbeiten den anderen Teilnehmern, Veranstaltern und Rednern vorzustellen. Im Anschluss haben wir unsere Teilnahmeurkunden erhalten und schließlich ein letztes Mal gemeinsam gegessen. Rückblickend können wir sagen, dass der Besuch des Schülersymposiums in Jülich eine sehr lohnenswerte Erfahrung war. Über vier Tage verteilt konnten wir wissenschaftlichen und detailreichen Vorlesungen beiwohnen, die uns in neue Themen eingeführt oder bereits im Unterricht behandelte Themen vertieft haben.
Durch den enormen Umfang der Vorträge und der Masse an Informationen konnte es manchmal anstrengend sein, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Trotzdem sind wir froh, diese einzigartige Erfahrung mitgenommen zu haben. Daher würden wir jedem interessierten Schüler das Symposium empfehlen. Die Teilnahme bringt einem nicht nur neue Informationen zu interessanten Themen auf neuestem, wissenschaftlichem Stand, sondern ermöglicht auch einen Einblick in einen möglichen, zukünftigen Studienalltag.