Wie sicher ist meine Privatspäre in sozialen Netzwerken und was hat das mit Mathe zu tun?
Einen ganzen „CAMMP day“ lang gingen die Schülerinnen und Schüler des LK Mathematik von Herrn Pietsch am 4. April dieser Frage im Schülerlabor für mathematische Modellierung der RWTH Aachen nach. Angeleitet von den Mitarbeitern des MathCCES (Center for Computational Engeneering Science) untersuchten sie durch Experimentieren mit originalen Daten eines nicht mehr existierenden Netzwerkes, ob es nach mathematischer Modellierung des Netzwerks als Graph mit stochastischen Methoden möglich ist, sensible Informationen eines Netzwerknutzers durch Auswertung seines Profils und seines Freundeskreises vorherzusagen. Als Beispiel wurde die sexuelle Orientierung eines Nutzers gewählt.
In Kleingruppen wurden am Laptop anhand bereitgestellter Materialien durch Ausprobieren und Entdecken die Heuristiken zur Vorhersage schrittweise mathematisch optimiert. Am Ende des CAMMP days waren viele Schüler über die vergleichsweise hohe Genauigkeit der entwickelten Methoden selbst überrascht.
Zumindest teilweise konnten sie sich dadurch ein eigenes Urteil zu den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien machen, die behaupten, dass die Betreiber von sozialen Netzwerken in der Lage seien, Schattenprofile mit zusätzlichen, nicht preisgegebenen Informationen über ihre Nutzer und auch über Nicht-Nutzer zu erstellen.
Zur Abwechslung stand zwischendurch auch ein Besuch der „Powerwall“ auf dem Programm, einer 3D-Simulation in Großformat.