Der Kooperations-LK Geschichte des Stift und des RTG unter der Leitung der Studienreferendarin Frau Knie und des Kursleiters Herrn Klemm brauchte kurz vor den Sommerferien Durchhaltevermögen, um an das Ziel der dreitägigen Exkursion zu gelangen. Erst war der ursprünglich als zweiteiliger ICE angekündigte Zug nur einteilig in Köln eingetroffen und daher überbelegt, dann fiel die Klimaanlage in unserem Wagen aus und schließlich musste der Zug in Würzburg aufgrund technischer Probleme geräumt werden und die Gruppe in eine Regionalbahn umsteigen. Der Kurs meisterte diese Umstände bravourös und so kamen wir spät, aber nicht zu spät, zu unserem ersten Programmpunkt.
Im Justizpalast wurde eine Führung durch die Ausstellung mit einem vertiefenden Workshop zu den Nürnberger Prozessen durchgeführt, dabei setzte sich der Kurs arbeitsteilig in Kleingruppen mit den angeklagten Nationalsozialisten Göring, Keitel und Speer auseinander.
Am nächsten Vormittag besuchte die Gruppe das ehemalige Reichsparteitagsgelände der Nationalsozialisten. Im Rahmen eines Workshop zum Thema “Propaganda – gelenkte Faszination” erarbeiteten die Schüler sich die Ausstellung des Dokumentationszentrums arbeitsteilig und präsentierten sich in der Ausstellung gegenseitig ihre Ergebnisse. Im Anschluss wurden Filmausschnitte der Reichsparteitage von Leni Riefenstahl kritisch untersucht und diskutiert.
Am Nachmittag folgte eine Begehung des weitläufigen Geländes mit weiteren Informationen beispielsweise zur “Großen Straße” und zum “Luitpoldhain” sowie einer kritischen Diskussion bezüglich der (gegenwärtigen) Nutzung des Geländes beispielsweise durch das DTM-Rennen auf dem Norisring, das zweimal im Jahr stattfindende Volksfest oder auch als Heimspielstätte des 1. FC Nürnberg.
Am Sonntagvormittag standen noch zwei Führungen auf dem Programm. So besuchte der Kurs die Kaiserburg und vertiefte die Kenntnisse zur Stadt Nürnberg durch eine abschließende Stadtführung.
Die nachfolgende Evaluation der Exkursion im Kurs verdeutlichte die besondere Bedeutung des Besuches des außerschulischen Lernortes Nürnberg, um eine direkte Auseinandersetzung der Schüler mit einem historischen Ort und dem aktuellen Unterrichtsgegenstand, die Geschichte des Nationalsozialismus, zu ermöglichen. Das Geschichtsbewusstsein der Schüler konnte so auf vielfältige Weise erweitert werden und auch der Kurszusammenhalt wurde gefördert.