Karl-Walter Keppler nahm den Leistungskurs Geschichte der Jahrgangsstufe Q1 von Herrn Klemm mit auf eine kleine Zeitreise in die Weimarer Republik in Düren. Der pensionierte Geschichtslehrer des Gymnasiums am Wirteltor berichtete den Schülern des Kooperationskurs des Stifts und des RTG sehr anschaulich und überaus abwechslungsreich von wesentlichen Ereignissen und Entwicklungen der Stadtgeschichte damals und heute. So überraschte er die Schüler mit den unterschiedlichen Herangehensweisen der schottischen und französischen Besatzungssoldaten nach dem Ersten Weltkrieg, wobei vor allem der Umstand, dass insbesondere Soldaten aus den französischen Kolonien in Nordafrika in Düren Dienst taten, und die verschiedene Praxis hinsichtlich der „Fraternisierungsverbote“ auf Interesse stießen. Weitere Informationen und Anekdoten bezogen sich auf die Kontinuitäten bzgl. des Kinoprogramms damals und heute oder auf eine kritisch-humorvolle Betrachtung des „modernen“ Bismarck-Gedenkens. Karl-Walter Keppler berichtete aber auch über die Extreme einer Zeit, in der die individuelle Not insbesondere durch die Hyperinflation des Jahres 1923 verstärkt und den gleichzeitig existierenden Reichtum in Düren (z. B. Wirken der Familie Hoesch). Er thematisierte hochwertige Erzeugnisse von Weltruf (Peill und Putzler, Anker) sowie eine neuartige und nachhaltige Stadtplanung am Beispiel der Arbeitersiedlung des Grüngürtels und der Architektur (Bauhaus, Vorbildcharakter der Rölsdorfer Kirche für die spätere Annakirche), sodass ein sehr stimmiges Bild der Kulturgeschichte in der Zeit der „Betrogenen Hoffnungen“ in Düren zwischen den Jahren 1919 und 1929 entstand. Die „goldenen Zwanziger“ habe es in Düren in nur sehr abgeschwächter Form gegeben.