Im Wettbewerb der Oberstufe streiten 12 Teilnehmer um die Debattierkrone des Stifts 2012
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ zitierte Finalist Christoph Nießen (Stufe Q1) ein allgemein bekanntes Sprichwort, um die Chancen der Etablierung eines China-Austausches am Stiftischen Gymnasium zu verdeutlichen. Lukas Penner (Stufe 13) vertrat die Gegenposition in der Finaldebatte der dritten Auflage des Schulwettbewerbs von Jugend debattiert. Er verwies auf die Schattenseiten des nach wie vor totalitären Regimes in China und stellte die Frage an die Gegenseite, welches China den Schülern wohl vor Ort präsentiert werde. Kim Statzner (Stufe 13), die ebenfalls die Kontra-Position vertrat, monierte neben Menschenrechtsverletzungen auch die fehlende Vorbereitung aller Beteiligten am Stift. „Was passiert, wenn in China jemand verloren geht?“, niemand beherrsche in der Schüler- und Lehrerschaft die schwierige Sprache und die landestypischen Gepflogenheiten. Lisa Feinen (Stufe Q1) unterstützte Christoph Nießen und schlug gleich zu Beginn eine China-AG vor. Zudem solle die Metropole Peking als Ziel gewählt werden, da dort auch die medizinische Versorgung am ehesten internationalen Standards entspreche und die Sicherheit der Teilnehmer besser zu gewährleisten sei. Lukas Penner und Kim Statzner hatten sich besonders gut informiert und verwiesen auf die eingegangene Schulpartnerschaft des Stifts im vergangenen Sommer. Sie kritisierten insbesondere den Charakter der Eliteschule, der einen kritischen Dialog, aufgrund der ausgewählten Schülerschaft, erschwere. Die Gegenseite machte deutlich, dass eigene Erfahrungen zwingend erforderlich seien, um endgültig ein Urteil zu fällen. Zudem sei ein kultureller Austausch mit China interessant und unproblematisch. Die politisch-totalitäre Dimension müsse beachtet, dürfe aber nicht zum alleinigen Kriterium herangezogen werden.
Die spannende und ganz im Sinne von Jugend debattiert kontrovers geführte Debatte blieb immer sachlich und fair. Am Ende musste die Jury bestehend aus den Deutschlehrern Alexandra Eckstein, Marco Grube und David Hallau sowie der angehenden Abiturientin Annika Laurien (Stufe 13),entscheiden. Lisa Feinen wurde schließlich symbolisch die Debattierkrone des Stifts aufgesetzt. Ihr attestierte die Jury in den Kategorien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsführung und Überzeugungskraft den besten Gesamteindruck. Platz zwei belegte Lukas Penner, der sich damit ebenso für den Regionalverbundwettbewerb am 7. März 2012 im Nelly-Pütz-Berufskolleg qualifizierte. Die Plätze drei und vier vergab die Jury an Christoph Nießen und Kim Statzner.
In den beiden Qualifikationsrunden zuvor wurden die Vor- und Nachteile der Einführung eines Sozialpraktikums an unserer Schule erwogen und über die Möglichkeit, Arbeitsgemeinschaften in den Vormittagsunterricht zu integrieren, debattiert.
Unterstützt wurde das Jugend-debattiert-Team bestehend aus den Deutschlehrern Frau Eckstein, Herrn Grube und Schulkoordinator Herrn Klemm von den Kollegen Frau Haller, Frau Schiffer, Herrn Kriener und Herrn Hallau.
Der Wettbewerb in der Sekundarstufe I (Klassen 8 und 9) wurde als Klassenwettbewerb in der Klasse 9c von Deutschlehrerin Frau Köster durchgeführt. Dort wurde verbal um eine Antwort zur Streitfrage gerungen, ob die sogenannten „Killerspiele“ am PC verboten werden sollten. Für den Regionalverbundwettbewerb qualifizierten sich Jonathan Schmitz, Lucas Wloch sowie als eventuelle „Nachrücker“ Julian Lenzen, Celina Angioni und Sebastian Scheidt.
Bei Interesse am Wettbewerb Jugend debattiert lohnt ein Blick in den Schaukasten im Erdgeschoss des Hauptgebäudes, ein Besuch in der Arbeitsgemeinschaft – zur Zeit alle 14 Tage mittwochs – oder die Nachfrage bei den oben genannten Jugend debattiert-Lehrern.
(Kl)