Am 5. November 2019 wird Sylvie Schenk um 19.30 Uhr mit ihrem aktuellen Buch „Eine gewöhnliche Familie“ in der Reihe „Lesung und Gespräch“ am Stiftischen Gymnasium zu Gast sein. Sylvie Schenk ist 1944 in Chambéry (Frankreich) geboren und in Gap, Hautes-Alpes, groß geworden. Sie studierte Latein, Griechisch und Französisch in Lyon, lebt seit 1966 in Deutschland, war zuerst Lehrerin an verschiedenen Schulformen, dann ab 1976 freischaffende Autorin für Schulfunk und Schulbuchverlage. Die Autorin veröffentlichte drei Gedichtbände auf Französisch und schreibt seit 1992 Romane und Kurzgeschichten auf Deutsch.
Für ihr literarisches Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Hasenclever-Förderpreis der Stadt Aachen (1998), mit dem Würth Literaturpreis (1999) und dem Preis der Buchmesse HomBuch (2018). Sylvie Schenk ist seit 2002 die ehrenamtliche Organisatorin des von ihr initiierten Euregio-Schüler-Literaturpreises. 2016 war sie Teilnehmerin im Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Bei Lesungen arbeitet sie gerne mit Musikern zusammen.
Der Saxofonist Heribert Leuchter, geboren 1954 in Aachen, ist Jazzmusiker und Komponist. Er ist Gründer verschiedener Ensembles (LUX-Orchester, Heribert Leuchter Trio u.a.) und begleitet die Autorin Sylvie Schenk bei ihrem Textkonzert musikalisch. Zu dem aktuellen Roman „Eine gewöhnliche Familie“ hat er Stücke komponiert, die er live spielen wird.
Nach dem Roman „Schnell, dein Leben“ (2016) legte Sylvie Schenk 2018 den Roman „Eine gewöhnliche Familie“ vor: Die Geschwister Cardin sind zu viert. Als Tante Tamara und Onkel Simon sterben, werden am Tag der Beerdigung jedoch nicht nur die Trennlinien zwischen den vier Geschwistern sichtbar, sondern die Gräben in der gesamten Familie. Die Verstorbenen waren es, die alle zusammenhielten. Nun hinterlassen sie neben Uneinigkeit vor allem eine Auseinandersetzung um das Erbe, die schon auf dem Weg zur Trauerhalle ihren Anfang nimmt. Die gefühlte Ungerechtigkeit in der Verwandtschaft ist außergewöhnlich groß – und genau darin ist diese französische Familie so ziemlich gewöhnlich. Sylvie Schenk hat einen Roman geschrieben, der auf wenigen Seiten poetisch, klar und klug die Geheimnisse einer ganzen Familie ausleuchtet.
In den Musiken von Heribert Leuchter zu Sylvie Schenks Roman „Eine gewöhnliche Familie“ folgt man einem Seismographen, der die widersprüchlichen Gefühle dieser zerrissenen Familie in ihrem Erbschaftsdrama aufspürt. Mit kammermusikalischer Leichtigkeit wird die live gespielte Musik hier zur Vermittlerin. Sie vertieft Romanszenen atmosphärisch, portraitiert Schlüsselfiguren und lässt die Zuhörerschaft schmunzeln, mitleiden und hinter trügerische Fassaden lugen.
Die Veranstaltung, die von Dr. Achim Jaeger moderiert wird, beginnt um 19.30 Uhr in der Aula des Stiftischen Gymnasiums. Karten sind im Vorverkauf im Sekretariat des Stiftischen Gymnasiums und in der Thalia Buchhandlung Düren sowie an der Abendkasse zum Preis von 10,- € bzw. ermäßigt 5,- € erhältlich.