Am 4. Dezember 2019 besuchten wir, ein Geschichtskurs der EF, das Dürener Stadtmuseum. Gemeinsam mit Herrn Klemm machten wir uns auf den Weg, um mehr Kenntnisse über die industrielle Entwicklung Dürens zwischen den Jahren 1880 und 1920 gewinnen zu können.
Ich muss gestehen, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht viel über die historischen Hintergründe Dürens wusste. Das, was ich wusste, war, dass die Stadt stark mit der Papierindustrie verbunden wird und einst zu den reichsten Städten Deutschlands gehörte. Kaum vorstellbar, wenn man die heutige Stadt Düren vor Augen hat. Auf jeden Fall kam uns der Besuch dort gerade recht, denn wie sich herausstellte, steckt noch viel mehr dahinter.
Im Stadtmuseum wurden wir herzlich von Bernd Hahne, dem Experten zur Industrialisierung Dürens, begrüßt. Zu Beginn befanden wir uns in einem Museumsraum, indem man viele Exponate betrachten konnte, wie z.B. Bilder, Urkunden und einen riesigen Teppich, der von der Teppichweberei Anker hergestellt worden ist. Die Anker-Teppichfabrik wurde im Jahr 1854 von Leopold Schoeller in Düren gegründet. Doch nicht nur die Textilfabri-ken machten Düren zu dem, für was es heute weltweit bekannt ist. Die Papierindustrie und die Verarbeitung von Metall waren ebenso für den Aufschwung Dürens verantwortlich. Zu den bekanntesten Unternehmer-familien gehörten Schoeller und Hoesch. Dank ihnen und weiteren Unternehmern veränderte sich die Stadt ins Positive und gehörte bis zum Ersten Weltkrieg mit ihren 52 Millionären zu den reichsten Städten Deutschlands. Doch nach dem Ersten Weltkrieg ging dies alles verloren. Es kam zu einer Inflation und der Weltwirtschaftskrise. Die Geldmenge stieg, obwohl weniger produziert wurde. Es war also so, dass Menschen ein Brot vom Bäcker mit einem Wäschekorb voller Geldscheine bezahlen mussten. Wer dachte, dass nichts Schlimmeres mehr kommen kann, der hatte sich geirrt, denn im Zweiten Weltkrieg wurde es noch viel schlimmer. Am 16. November 1944 wurde Düren bombardiert. Viele Menschen starben und bis auf 13 Gebäude wurde alles zerstört. Nach diesen ganzen Geschehnissen bauten die Einwohner Dürens die Stadt wieder auf.
Die Stadt ist leider nicht mehr das, was sie einst war, aber trotzdem wird diese Zeit immer als „goldene Jahre“ bekannt bleiben. Und den Menschen, die das alles überhaupt möglich machten, wird verdientermaßen bis heute gedacht.
Elena Bektasli (EF)