„Begegnung mit Osteuropa“ in Krakau

9.10.2018 | Exkursionen, Projekte, sprachlich-kulturelle Wettbewerbe

Als die heutige Klasse 7a im vergangenen Schuljahr am Schülerwettbewerb „Begegnung mit Osteuropa“ teilnahm, konnte sie sich am Ende doppelt glücklich schätzen: Außer einer Einladung zur Preisverleihung an die Landessieger, die im „Theater der Träume“ in Düsseldorf stattfand, überraschte sie vor Ort das Losglück. Bei der Auszeichnung der 50 Landessieger und Landessiegerinnen durch den Parlamentarischen Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Klaus Kaiser, wurde bekannt gegeben, dass in diesem Jahr erstmals ein Sonderpreis zu gewinnen sei: Eine Studienreise nach Krakau. Nachdem sich Schülergruppen aus Kroatien, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, der Slowakei sowie aus Ungarn nach Nordrhein-Westfalen aufgemacht hatten, wurde dadurch für eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern eine persönliche Begegnung mit Osteuropa in Polen möglich gemacht.

Schloss Wawel

Die ausgewählte Delegation setzte sich aus insgesamt acht Landessiegerteams zusammen, die jeweils von einer Lehrkraft und einer Schülerin bzw. einem Schüler gebildet wurden. Für das Stiftische Gymnasium nahmen Timofey Persikov und sein Klassenlehrer Dr. Achim Jaeger an der Studienreise teil. Am 10. September 2018 ging es los: Von Düsseldorf flog die Gruppe nach Krakau, wo sie ein umfassendes Programm erwartete. Vorbereitet hatte es die Wettbewerbsleiterin Sonja Wissing, die auch selbst an der Reise teilnahm. In Begleitung der kompetenten Reiseführerin Beata Zaba standen vor Ort zunächst ein Orientierungsspaziergang durch Krakau und eine Schifffahrt auf der Weichsel an. Am darauffolgenden Tag konnte die Altstadt von Krakau genauer erkundet werden: Es beeindruckten insbesondere der großzügige Marktplatz mit den Tuchhallen, das Collegium Maius im Universitätsviertel, die Kathedrale auf dem Wawel-Hügel und das Königsschloß Wawel.

Am Mittwoch bestand die Gelegenheit zum Besuch einer in der ehemaligen Fabrik Oskar Schindlers. Hier wird heute auf ergreifende Weise eine Ausstellung mit Multimedia-Projektionen, Fotos und Artefakten präsentiert, die über die Geschichte der Juden in Krakau und deren Verfolgung während des Zweiten Weltkriegs informiert. Das Museum ist beheimatet in Schindlers Emaillewarenfabrik, wo dieser hunderte Juden beschäftigte und sie dadurch vor den Nazis beschützte. Am Nachmittag wurde ein Ausflug nach Wieliczka unternommen, um das berühmte Salzbergwerk zu besichtigen, das ebenso wie der Aachener Dom seit 1978 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Der Tag klang aus in Krakau, wo bei einem köstlichen Abendessen im jüdischen Restaurant Hamsa die hervorragende Gruppe „Di Galitzyaner Klezmorim“ Klezmer-Live-Musik bot.

Pcim

Am Donnerstag, dem 13. September, brach die Delegation schon um halb sieben auf, um nach Oswiecim zu fahren und an einer mehrstündigen Führung durch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau teilzunehmen. Die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befindet sich etwa 50 Kilometer westlich von Krakau entfernt. Der Erinnerungsort, der seit 1979 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbes steht, wird inzwischen jährlich von mehr als einer Million Menschen besucht, um die ehemaligen Lager Auschwitz I und Auschwitz II-Birkenau sowie eine Dauerausstellung zu besichtigen, die den Prozess der Vernichtung im Konzentrationslager dokumentiert. Die an diesem Ort gesammelten Eindrücke lassen sich an dieser Stelle kaum in Worte fassen – sie wirken fort und bleiben unvergessen, ebenso wie die Opfer der Shoah.

Das anschließende Zusammentreffen mit Schülern in Pcim, welches am Nachmittag desselben Tages stattfand, war geprägt von großer Gastfreundschaft und gemeinsamen Unternehmungen, was eine sehr persönliche Begegnung mit Osteuropa ermöglichte. Am Freitagvormittag erkundete die Gruppe aus NRW das jüdische Viertel Kazimierz in Krakau, wobei auch die Remuh-Synagoge besuchte wurde. In der verbleibenden Freizeit bot sich vor der Abreise am 15. September eine letzte Gelegenheit, die Stadt Krakau noch ein wenig besser kennenzulernen. In Düsseldorf endete dann schließlich für alle beteiligten Schüler und Lehrer aus NRW die gemeinsame Zeit. Die Studienreise nach Krakau war in vielfältiger Weise beeindruckend und prägend. Ein großer Dank gilt allen, die diese Reise ermöglicht haben.

Fotos: Dr. Achim Jaeger

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