Zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Stiftischen Gymnasiums haben sich in diesem Jahr wieder an der Aktion „Weihnachtspäkchenkonvoi“ beteiligt. Dabei packen Schulkinder mit Unterstützung ihrer Eltern gebrauchte oder neue Spielsachen, Kleidungsstücke, Malsachen u.v.a. in einen Karton, verpacken diesen festlich und lassen ihn in den Schulen abholen. Der Schülervater Christopher von Laufenberg konnte Anfang dieser Woche über 100 Geschenke für den „Weihnachtspäkchenkonvoi“ abholen. Fleißige Helfer packten den Van des ehemaligen Stift-Schülers bis obenhin voll.
„Das ist ein tolles Ergebnis. Allen Schülerinnen und Schülern, die sich an der Aktion beteiligt haben, gilt ein herzliches Dankeschön“, so von Laufenberg. Ein besonderer Dank gebührt darüber hinaus den Schülereltern Petra und Bernd Laufenberg, die das Projekt und insbesondere den Weitertransport schon in den letzten Jahren organisiert und unterstützt haben, die aber berufsbedingt nicht an der Abholung in der Schule teilnehmen konnten.
Doch was steckt hinter der Aktion „Weihnachtspäkchenkonvoi“? Auf der ganzen Welt gibt es Armut. Sogar in vielen Gebieten Europas geht es vor allem Kindern sehr schlecht. Meist wegen finanzieller Krisen der Familien oder Präsidenten, die sich nicht um ihr Volk kümmern. Daher gibt es dort kaum Dinge, die Kindern eine Freude machen. In diesen Gegenden, wie zum Beispiel in Rumänien und Moldawien, bekommen Kinder sehr selten ein Geschenk, das ihnen Freude macht. Das ist sehr negativ, denn die betroffenen Kinder haben so schlechtere Entwicklungschancen als glücklich aufwachsende Kinder.
Dieses Problem erkannten Round Table und Ladies’ Circle Deutschland und initiierten den „Weihnachtspäkchenkonvoi“, dessen Flyer mittlerweile an fast jeder Schule in Deutschland ausgeteilt wird. Schirmherren der Aktion sind der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und der ehemalige ukrainische Profiboxer Vitali Klitschko. Der erste Satz eines Videos der Initiative lautet: „Der Mensch ist erst dann wirklich glücklich, wenn er weiß, dass ein anderer an ihn denkt.“
Bei dieser Aktion geht es darum, selbst ein Geschenk zu verpacken, sodass es dann verschickt werden kann. Man bekommt einen Flyer, auf dem alles genau beschrieben wird. Auf der Rückseite des Flyers sind drei Auswahlmöglichkeiten, für welches Alter und für welches Geschlecht das Geschenk sein soll: Kindergartenkind, Grundschulalter, oder Jugendliche; Junge oder Mädchen. Dann packt man einzelne kleine Geschenke in einen Schuhkarton und nimmt ihn mit zur Schule bzw. mit in den Kindergarten.
Nach einigen Tagen kommt jemand, der die Geschenke abholt. Dann werden sie in ein großes Lager gebracht. Dort werden sie wieder sortiert, nach Alter, und Geschlecht. Manchmal lagern mehrere hundert, ja sogar mehrere tausend Geschenke in einem Lager. Es gibt überdies ein „Päckchen-Lazarett“, in dem beim Transport beschädigte Päckchen neu verpackt werden, damit sich auch wirklich jedes Kind über ein toll eingepacktes, buntes Geschenk freuen kann. Schließlich werden die Kartons beschriftet, verschlossen und sorgfältig auf Paletten gestapelt.
Danach werden die Kartons mit den Päckchen in insgesamt 26 Lkw geladen. Ein langer Konvoi startet. Sein Ziel sind zwei der ärmsten Länder der Welt: Rumänien und Moldawien. Die Lkw fahren einen ganzen Tag und eine ganze Nacht. Nun werden die Lkw in Städte aufgeteilt. An vielen Zielen warten Kinderheime schon sehnsüchtig auf die Hilfsgüter. Und dann endlich ist es soweit: Die Kinder bekommen ihre Geschenke.
„Auf diese Weise lernen unsere Kinder, dass es nicht allen Kindern dieser Welt gut geht und sie helfen können durch ein bisschen Engagement, dass jeder von uns Verantwortung übernehmen kann und soll. Gleichzeitig erleben die beschenkten Kinder inmitten von Armut und Trostlosigkeit eine große Freude“, fasst von Laufenberg die Idee der Aktion zusammen.
Weitere Informationen zu der Initiative gibt es unter www.weihnachtspaeckchenkonvoi.de.
Julius Stockheim (8a) aus der Schülerzeitungs-AG