Der Physikleistungskurs und die Grundkurse der Jahrgangsstufe Q2 des Stiftischen Gymnasiums besuchten mit ihren Lehrern Frau Herget und Herrn Dr. Schulte am Montag, dem 5. März 2018, das Forschungszentrum Jülich, um sich dort näher mit dem Themenbereich der Kernphysik auseinanderzusetzen. Im Zuge dessen war besonders der im Forschungszentrum vorhandene Teilchenbeschleuniger ein interessanter Teil der Exkursion.
Nach der Zugfahrt Richtung Jülich und einem längeren Fußweg über den Campus des Forschungszentrums fanden wir uns im Teilbereich der Kernforschung zu zwei einleitenden Vorträgen ein. Der erste Vortrag, präsentiert von Dr. Andreas Nogga, informierte über den theoretischen Teil der am Teilchenbeschleuniger durchgeführten Experimente und die Zusammenarbeit zwischen theoretischen und experimentell orientierten Physikern. Weiterhin wurde auf theoretische Aspekte der Quantenmechanik und die Wechselwirkungen zwischen einzelnen Teilchen im Atom und seiner Struktur eingegangen, besonders auf die „Theorie der starken Wechselwirkung“.
Der zweite Vortrag von Thomas Krings (ehemaliger Schüler am Stift) riss nun den experimentalen, vor allem aber auch den ingenieurtechnischen Teil des Jülicher Institutes für Kernphysik an. Hier wurde die Detektorentechnik, die in den Teilchenbeschleunigern zum Einsatz kommt, erläutert und an anschaulichen Beispielen dargestellt, so dass auch die Arbeit des Instituts nach außen deutlich wurde. In Jülich werden nämlich unter anderem Detektoren für andere Beschleuniger und Forschungszentren im Bereich der Kernphysik geplant und hergestellt.
Nach dem durchaus interessanten theoretischen Teil der Exkursion folgte nun die Führung durch das hauseigene Synchrotron COSY. Ausgestattet mit Dosimetern durften wir uns, aufgeteilt in drei Gruppen, mit unseren Guides in den Beschleuniger begeben und bekamen so einen direkten Einblick in die Funktionsweise der zur Forschung dienenden Geräte. Die beeindruckende Technik wurde von den einzelnen Führern verständlich erklärt, die auch weiterhin jegliche Schülerfragen beantworten konnten. Da das Synchrotron in Jülich „nur“ einen Umfang von ca. 200 Metern besitzt, konnte dieses einmal ganz umrundet werden, sodass man jeden Teil genauestens betrachten konnte. Erklärt wurden unter anderem die allgemeine Funktionsweise, aber auch die genaue Funktion der einzelnen Geräte, die im Synchrotron verbaut sind.
Grundsätzlich war die Exkursion nach Jülich ein gelungener Bestandteil des abschließenden Themas des Physikunterrichts, da das direkt vor der Haustür liegende Forschungszentrum mit seinem aktiv genutzten Teilchenbeschleuniger einen beeindruckenden Einblick in die Forschung im Bereich der Kernphysik bieten konnte.
Text: Henrik Röhlich (Q2)
Fotos: Slt