Der Geschichte-Leistungskurs von Frau Kriewen-Overath und der Geschichte -Grundkurs von Frau Wilms (beide Jahrgangsstufe Q2) haben am 14.03.2018 einen Ausflug nach Bonn unternommen. Ein Dank gilt Herrn Silbernagel, der für die Begleitung der Exkursion an die Stelle von Frau Willms trat, die terminlich verhindert war. Im Sinne der aktuellen Unterrichtsreihe besuchten wir das Haus der Geschichte an der Museumsmeile in Bonn, das die deutsche Zeitgeschichte seit 1945, seit der sogenannten „Stunde Null“, behandelt. Das Museum ist eines von vieren der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die allesamt öffentlich und damit kostenlos sind. Dauer- und Wechselausstellung zählen jährlich circa 800.000 Besucher.
Nach einer unkomplizierten Anreise mit dem Zug erreichten wir schon um 11 Uhr die Willy– Brandt-Allee, auf der sich die Museumsbauten der Bonner Museumsmeile aneinanderreihen. Zu mancher Ernüchterung mussten wir feststellen, dass sich die Wechselausstellung gerade im Umbau befand, was aber nicht weiter tragisch war, da die Dauerausstellung bei Weitem genug für die angepeilten zweieinhalb Stunden bot. Denn anders als vielleicht hätte befürchtet werden können, zeigten die meisten Kursteilnehmer ein sichtliches Interesse und hielten sich mitunter lange an einzelnen Exponaten auf. Es gab auch eine Vielzahl interaktiver Elemente, wie z.B. Geschichtsquiz auf Tablets, computergrafisch verdeutlichte Wahlergebnisse bis hin zu einer Paketdrohne, sinnbildlich für den Technologie-Standort Deutschland stehend.
Hier wird eine Besonderheit der Ausstellung deutlich: Sie endet nicht etwa bei der Wiedervereinigung oder anderen historischen Fixpunkten, sondern wird immer weiter geführt. So werden neben Schlüsselbegriffen – wie Eiserner Vorhang, Wirtschaftswunder, Mauerbau oder 68er-Bewegung – auch Themen der Gegenwart und Zukunft – wie Terrorismus und Migration – aufgegriffen. Nach Ende der zweieinhalb Stunden, wobei manch besonders Geschichtsbegeisterter noch lange nicht am Ende der Ausstellung angelangt zu sein schien, machten wir uns auf den Weg zu unserem zweiten großen Programmpunkt des Tages.
Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen besichtigten wir das ehemalige Parlaments- und Regierungsviertel von Bonn, heute Bundesviertel, das sich gleich gegenüber der Museumsmeile befindet. Direkt am Rhein gelegen wird vor allem der bescheidene, ja fast schon dörfliche Charakter der Bundesrepublik deutlich, den sie damals mit ihrer Bundeshauptstadt Bonn ausstrahlte. Die Villa Hammerschmidt, das Palais Schaumburg oder der Kanzlerbungalow wirken keinesfalls imposant, sondern versinnbildlichen vielmehr den politischen Duktus dieser Zeit. Zurück ging es wieder mit dem Zug, sodass wir um 16 Uhr in Düren waren.
Das Merkmal solcher Exkursionen ist, dass sie Geschichte erfahrbar machen. Bonn bietet dazu beste Gelegenheit, weil es den Charme der ehemaligen Bundesrepublik auf authentische Art verkörpert. Das Haus der Geschichte ist sehr empfehlenswert, zumal es kostenlos ist und sich somit auch gut für eventuelle Familienausflüge oder regelmäßige Besuche der Wechselausstellungen eignet.
Text: Elias Weitz (Q2)
Fotos: Kw