Der LK Geschichte erlebt eine Führung durch das Stadtmuseum Düren mit dem Schwerpunkt Imperialismus
Am Dienstag, den 24. April 2012, besuchte der Leistungskurs Geschichte der Stufe Q1 auf Initiative des Kurslehrers Herr Klemm das Stadtmuseum in Düren. Da das momentane Thema Imperialismus, und somit auch der Kolonialismus des Deutschen Reiches im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, im Unterricht behandelt wird, bot es sich an, die Unterrichtsreihe mit einem Museumsbesuch verbinden, weil dort ein Ausstellungsraum zum Großwildjäger und späteren Tierschützer Carl Georg Schillings aus Gürzenich zu besuchen ist.
Lebendig gestaltet durch den ehrenamtlichen Museumsführer Rolf Terkatz erfuhr der Leistungskurs viel Interessantes und bisher Unbekanntes über Schillings. Der 1865 in Gürzenich geborene Jäger war zu seiner Zeit Pionier auf dem Gebiet der Fotografie und des Tierschutzes. Seine vier Expeditionen in die deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika dienten nicht nur dem Erlegen von unbekanntem Wild. Er erkannte die Gefahr, durch reines Jagen Tierarten ausrotten zu können. So widmete er sich dem Tierschutz. Besonders hervorzuheben ist hier seine Tätigkeit als Tierfotograf, da er das Wild in seinem natürlichen Lebensraum darstellen wollte. Diese Tätigkeit führte dazu, dass er begann Nachtaufnahmen von Tieren zu machen, indem mit Hilfe eines komplizierten Seilsystems der Auslöser betätigt wurde. Somit stellt er einen Vorreiter der Nachtfotografie dar. Sein Fotoband „Mit Blitzlicht und Büchse“ von 1905 war ein Bestseller im Deutschen Reich, da jede Information über das ferne Ausland gern gesehen war.
Auch politisch ist er hervorzuheben, da er sich stets gegen die brutale Kolonialidee vor allem Kaiser Wilhelms II. und Carl Peters stellte sowie einen Briefwechsel mit dem damaligen US-Präsidenten pflegte.
Anschließend führte Herr Terkatz den Kurs durch die restlichen Räume des Museums und so erfuhren die Schüler auch Neues über die Stadt und Interessantes zum alten Schulwesen, wobei die Prügelstrafe die Schüler am meisten beschäftigte.
von Benedikt Werth