Die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch, Mitbegründerin des English Chamber Orchestra, gehörte zum „Mädchenorchester“ in Auschwitz. Ihre Lebenserinnerungen sind ein eindrucksvolles Zeugnis eines deutsch-jüdischen Familienschicksals im 20. Jahrhundert, eine sehr persönliche, anrührende Chronik einer Holocaust-Überlebenden. Die 92-jährige Anita Lasker-Wallfisch hielt am 31. Januar 2018 die Gedenkrede im Bundestag zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und sagte mit Blick in die Zukunft: „Es bleibt die Hoffnung, dass der Verstand siegt.“ Die Rede ist im Textarchiv des Deutschen Bundestages (www.bundestag.de) nachzulesen.
Die Schauspielerin Cornelia Schönwald las in beeindruckender Weise am 9. Oktober 2018 in der Aula des Stiftischen Gymnasiums aus den Erinnerungen der Anita Lasker-Wallfisch. Begleitet wurde sie von Cornelia Briese am Violoncello. Für die Bürgerstiftung Düren hatte Frau Dr. Helga Meusemann den Abend organisiert und auch moderiert. In ihrer Einführung wies die auf die Spuren von jüdischen Menschen in Düren hin, nahm Stolpersteine und Rückriem-Stelen in den Blick. Die anschließende Lesung, die immer wieder von Cello-Stücken unterbrochen wurde, konfrontierte die Zuhörer mit Erfahrungen von Deportation, Abschied, der Hölle von Auschwitz.