Die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang – Besuch in schauriger Atmosphäre
Endlos scheinende Serpentinen wenden sich, kalter Regen klatscht an die Fensterscheiben, es weht ein eisiger Wind in Vogelsang. Beeindruckend liegen die dunklen Gebäude still auf dem großen und weitläufigen Gelände, das der Geschichte Grund- und Leistungskurs von Herrn Klemm der Jahrgangsstufe Q2 am 26.10. besichtigte.
Die NS-Ideologie und ihre Verbreitung waren, im besonderen Bezug auf Jugend und Bildung, zuvor im Unterricht Thema und ließen sich somit gut mit einem Besuch Vogelsangs verknüpfen. Die Schülergruppe wurde von einer sehr netten Dame zuerst einmal über die Bedeutung dieses geschichtsträchtigen Ortes und seine Geschichte informiert.
Einige Gebäude, die zum Teil auch noch im Originalzustand sind, wurden dann besichtigt und die beängstigende, drückende Atmosphäre, die herrschte, war nicht nur auszumalen, sondern wirklich zu fühlen.
Der Ausblick, den man von Vogelsang hat, konnte zwar aufgrund des andauernden Regens nur eingeschränkt genossen werden, doch die Aussicht auf die Vogelsang umgegebende Eifel vermittelt doch den Eindruck, man sei auf einer mittelalterlichen Burg. Ebenso auch das an die Eifeler Fachwerkhäuser erinnernde Wirtshaus, das unter der gemütlich wirkenden Hülle eigentlich aus Beton und Eisenschichten besteht, wirkt plötzlich anders, wenn man sich der Geschehnisse dort bewusst wird.
Das Gelände Vogelsangs, das jetzt wieder für bestimmte Zwecke, wie zum Beispiel den Schwimmunterricht in Grundschulen genutzt wird, liegt doch dort auch noch immer etwas einsam und die Hinterlassenschaften der NS-Diktatur hinterlassen Eindruck. Der Fackelträger etwa, die Unterkünfte der Hitler-Schüler, all das arbeitet doch nach in den Gedanken.
Nachdem die Nationalsozialisten Vogelsang verlassen hatten, stand es kurz unter dem Kommando der Amerikaner und Briten und wurde dann sich selbst überlassen. Später wurde es von Belgien für militärische Zwecke genutzt, doch seit 2006 ist Vogelsang ein für Besucher geöffnetes Gelände.
Man kann sicher sagen, dass dieser eindrückliche Besuch von ‚Vogel(ge)sang‘ in den Gedanken der Schüler ein langes Echo haben wird.
Eva Freyschmidt, Grundkurs Geschichte Q2, 30.10.2012