Fabian Pohl stellte den Schülern der Oberstufe des Stiftischen Gymnasiums seinen Neuseeland-Aufenthalt nach dem Abitur vor.
Das Programm „work & travel“ hatte den ehemaligen Stiftler dazu bewogen, auf der anderen Seite der Welthalbkugel für neun Monate zu arbeiten, aber vor allem auch zu reisen. So wurde der eindrucksvoll durch zahlreiche Fotoimpressionen gestaltete Vortrag auf Initiative von Oberstudienrat Marcel Klemm maßgeblich durch die Reiseroute strukturiert.
Das Abenteuer Neuseeland begann für Fabian Pohl und seinen Begleiter, Tobias Berger (ebenfalls Abitur am Stift. 2013), in Auckland, der einzigen Millionenstadt Neuseelands. Die beiden Backpacker hatten nach einem rund eintägigen Flug mit Zwischenstopp in Singapur und ausgestattet mit einem „working-holiday-visum“ (ab 18 Jahre erhältlich) ihr Ziel erreicht. Nach einer kurzen Zeit im weniger reizvollen Auckland, die zur Beschaffung der obligatorischen Arbeitsvoraussetzungen (Steuernummer, Konto und Handyvertrag) genutzt wurde, beschafften sie sich nach einem Aufenthalt in Rotura, der Kulturhauptstadt der Maori, ihre ersten Jobs in den Weinbergen und Kiwi-Plantagen Napiers, der Lieblingsstadt des Referenten. Dort konnten sie günstig ein Auto erwerben, mit dem sie insgesamt rund 16.000 Kilometer zurücklegten. Die Arbeitsplätze wurden dabei vor allem über den direkten Kontakt auf der Straße und durch Nachfragen in den Hostels vermittelt, das Auto über eine Anzeige im Supermarkt erworben. Als Saisonstart biete die Zeit ab Ende Oktober die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt, riet Fabian Pohl. Weitere typische Jobs für Freiwillige gebe es in Neuseeland vor allem als „work for accommodation“ oder über das Onlineportal „woofing“.
Die Arbeit auf den Weinbergen sei aufgrund des fehlenden Sonnenschutzes besonders mühsam und durch die Bezahlung nach Anzahl der Reben, die pro Tag gepflegt werden, weniger er- und einträglich. Dies sei beim Kiwi pflücken unter einem Sonnennetz und bei einer Bezahlung pro Stunde einfacher. Als Reiseführer hätten sich Lonely Planet, Stefan Loose und der Rother Wanderführer im Vorfeld und vor Ort bewährt. „Ihr werdet Lust haben, zu wandern“, sagte Fabian Pohl schmunzelnd, was die vorgestellten Fotos eindrucksvoll bestätigten.
Weitere praktische Tipps für den Aufenthalt in Neuseeland seien eine selbstständige Planung anstelle über eine Organisation, ein ausreichendes Startkapitel, um die Zeit bis zum ersten Job überbrücken zu können sowie den Erfahrungswerten, dass man mit 200 Euro pro Woche in Neuseeland leben kann und auch 600 Euro in einer Woche vor Ort verdient werden können. Zudem habe er für den Flug nach Neuseeland über Singapore Airlines 1200 Euro bezahlen müssen.
Nach rund vier Monaten schloss sich ein etwa fünfmonatiger Reiseabschnitt an. So schwärmte Fabian Pohl von den zahlreichen Naturhighlights, die auf beiden Inseln Neuseelands erkundet wurden. Auch die berühmten Schauplätze der Filme „Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“ von J. R. R. Tolkien durften dabei natürlich nicht fehlen.
Fabian Pohl hat die Neuseeländer als „sehr gemütliche Menschen“ kennen und schätzen gelernt, den besten Burger Neuseelands in der „Partystadt“ Queenstown genossen und sogar einen Tandemsprung aus dem Flugzeug am Fox Glacier gewagt. Er hat ein Auto zu einem fahrenden Zuhause umgebaut, im Surferparadies Mount Mangauni gesurft, ist am höchsten Berg des Landes, dem Mount Cook, und durch den Regenwald bis ans Meer bei Abel Tasman gewandert. Ein „Masterplan“ sei bei einer derartigen Vielfalt nicht nötig!