Studien- und Berufsorientierung am Stiftischen Gymnasium
„Ein verfehlter Beruf verfolgt uns durch das ganze Leben.“
(Honoré de Balzac)
Schülerinnen und Schülern stehen mit der Hochschulzugangsberechtigung heute mehr als 330 Ausbildungsberufe und 17.000 verschiedene Studiengänge offen (https://www.schulewirtschaft.de/www/schulewirtschaft.nsf/id/Page_DE?open&ccm=000, Stand: 15.05.2020). Doch wie soll es nach dem Schulabschluss weitergehen? Eine praxisnahe Ausbildung? Ein Studium an der Hochschule oder der Fachhochschule? Eine duale Ausbildung? Oder doch zuerst ein oder mehrere Praktika?
Studien- und Berufsplanung bedeutet ein wichtiges Stück Lebensplanung, bei der junge Heranwachsende Unterstützung benötigen. Dabei ist das Aufzeigen von Perspektiven für diesen Teil der Lebensplanung Aufgabe aller Fächer in den verschiedenen Jahrgangsstufen.
Wir sehen es daher als eine zentrale Aufgabe an, unsere Schülerinnen und Schüler frühzeitig im Aufzeigen dieser Perspektiven bzw. im Prozess der Studien- und Berufsplanung bestmöglich zu unterstützen und zu fördern.
Um den Übergang vom System Schule in die Berufswelt lückenlos und erfolgreich zu gestalten, ist die Studien- und Berufsorientierung in Nordrhein-Westfalen in Form des Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss“ organisiert. Das Stiftische Gymnasium nimmt bereits seit vielen Jahren erfolgreich an diesem Programm teil, das den Prozess der Berufsorientierung in folgende Phasen gliedert:

Sekundarstufe I
Klasse 8
Potenzialanalyse
Die Studien- und Berufsorientierung beginnt im ersten Halbjahr der 8. Klasse mit der Potenzialanalyse.
Potenzial meint, was in der Person steckt. Während eine Kompetenz als innere Voraussetzung verstanden wird, die jemand mitbringt, um eine neu Situation aktiv und selbstorganisiert zu bewältigen, gehen Potenziale darüber hinaus: Sie bezeichnen verborgene, noch nicht entwickelte Kompetenzen.
Ziel der Potenzialanalyse ist es, handlungsorientierte Aufgaben zu bewältigen, die sichtbare Erfolge ermöglichen. Schülerinnen und Schüler bewältigen dabei (allein oder in Gruppen) Aufgaben, Arbeitsproben oder Übungen, die sich an ein Assessment-Center anlehnen. Dabei werden sie gezielt in Hinblick auf ihre Kompetenzen beobachtet.
Im Anschluss an diese eintägige Veranstaltung, die wir zur Zeit mit der lowtec als externen Partner durchführen, erfolgen mit einem gewissen zeitlichen Abstand Auswertungsgespräche in der Schule. Dabei bilden die Ergebnisse der Potenzialanalyse ein Kompetenzprofil ab, wie stark die untersuchten Kompetenzen ausgeprägt sind. Auf dieser Grundlage bestimmen die Jugendlichen ihren eigenen Standort und planen eigenverantwortlich, wie sie ihre Potenziale im Prozess der Studien- und Berufsorientierung nutzen können.
Berufsfelderkundung
Im zweiten Halbjahr der 8. Klasse haben Schülerinnen und Schüler an drei festgelegten Tagen die Möglichkeit, eintägige Betriebspraktika in unterschiedlichen Betrieben zu absolvieren. Ziel ist es dabei, Impulse, realistische Vorstellungen über die Berufswelt und die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln.
Im Gegensatz zu Betriebserkundungen oder -führungen sind die Schülerinnen und Schüler dabei aktiv beteiligt und können über praktische Übungen und Ausprobieren sowie Beobachtungen und Gespräche Erfahrungen sammeln.
Die Jugendlichen entscheiden selbstständig, welche Berufe sie in den Praktikumstagen erkunden möchten. Entweder nutzen sie dafür das Angebot über ein Buchungsportal des Kreises Düren, das mit verschiedenen Firmen und Hochschule kooperiert, oder sie nehmen selbstständig Kontakt zur potenziellen Praktikumsstelle auf.
Klasse 9
Workshop berufliche Orientierung
Zum Ende der Sekundarstufe I beginnt für einzelne Schülerinnen und Schüler schon der Übergang ins Berufsleben.
Klasse 10
Berufsorientierungswoche (BOW in Klasse 10)
Nach der Berufsfelderkundung in Klasse 8 und dem Workshop zur Praktikums- bzw. Berufswahl in Klasse 9 steht in der Jahrgangsstufe 10 der erste Teil der Praxisphase in Form eines einwöchigen Praktikums an.
Hierzu suchen sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig einen Praktikumsplatz in einem Berufsfeld, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt dem späteren Berufswunsch entspricht.
Die Schülerinnen und Schüler haben etwa ein halbes Jahr Zeit, Kontakt zu Betrieben, Firmen oder Institutionen aufzunehmen und sich einen Praktikumsplatz auszusuchen. Die Durchführung erfolgt in der Regel vor den Herbstferien und kann (freiwillig) um die erste Woche der Ferien verlängert werden.
Hier gelangt man in Kürze zur Anmeldung:
Sekundarstufe II
Berufsorientierungswoche (BOW in der Jahrgangsstufe EF)
In der Sekundarstufe erfolgt vor dem Eintritt in die Qualifikationsphase der zweite Teil der Praxisphase. Dann sollen Einblicke in einzelne Berufsfelder vertieft (z.B. als Anschluss an die Praxisphase in Klasse 10) oder neu gewählt werden.
Auch hierzu suchen die Schülerinnen und Schüler sich selbstständig einen Praktikumsplatz, der ihren Vorstellungen entspricht und können bei der Suche nach einem geeigneten Platz auf die Erfahrungen im Vorjahr zurückgreifen.
Die Schülerinnen und Schüler haben etwa ein halbes Jahr Zeit, Kontakt zu Betrieben, Firmen oder Institutionen aufzunehmen und sich einen Praktikumsplatz auszusuchen. Die Durchführung erfolgt in der Regel vor den Osterferien und kann (freiwillig) um die erste Woche der Ferien verlängert werden.
Hier gelangt man zur Anmeldung:
Anmeldung zur BOWBeratungstermine BA
Für alle SchülerInnen der Sekundarstufe II besteht ca. zweimal im Monat die Möglichkeit, sich individuell von Herrn Dr. Petkovic von der Bundesagentur für Arbeit in der Schule beraten zu lassen. Die Termine koordiniert Herr Schlöder.
Workshop Standortbestimmung
Zu Beginn der Jahrgangsstufe EF nehmen alle Schülerinnen und Schüler an einem verpflichtenden Workshop teil, in dem sie ihren bisherigen Prozess der beruflichen Orientierung reflektieren, neue Ziele für sich definieren und erste Einblicke in Bewerbungssituationen erhalten. Dieser Workshop wird in der Regel in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit und der Debeka Düren durchgeführt.
Talentscouting
Talentscouting (http://www.talentscouting-aachen.de/) ist ein Förderprogramm des Landesministeriums für Kultur und Wissenschaft in Kooperation mit der Westfälischen Hochschule. Talentscouting Aachen ist ein Gemeinschaftsprojekt der RWTH Aachen University und der FH Aachen. Ziel ist es, Bildungs- und Chancengerechtigkeit von Kindern aus Familien ohne akademische Erfahrung in der Region Aachen (Städteregion Aachen, Düren, Heinsberg und Euskirchen) zu fördern. Die Talentscouts kooperieren hierzu mit Berufskollegs, Gesamtschulen und Gymnasien, um begabte Schülerinnen und Schüler zu identifizieren und individuell im Übergang Schule- Beruf/Studium zu unterstützen.
Zuständiger Talentscout für unsere Schule ist Katharina Heck.
Ansprechpartner

Herr Vitzer
Latein, Sport
Herr Bistram
Englisch, Sozialwissenschaften