Der renommierte Schriftsteller Dieter Kühn ist am 25. Juli 2015 in Brühl im Alter von 80 Jahren verstorben. Am 1. Februar 1935 in Köln geboren, verbrachte er einen Teil seiner Kindheit in Herrsching am Ammersee, wohin seine Familie umgezogen war, um den Bombenangriffen auf Köln zu entgehen. Ab 1949 lebte Dieter Kühn in Düren, wo er das Stiftische Gymnasium besuchte, an dem er 1955 sein Abitur absolvierte. Das Studium der Germanistik und Anglistik schloss er mit einer Promotion über Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ ab.
In den vergangenen 50 Jahren schrieb der äußerst vielseitige Autor zahlreiche hochgelobte Hörspiele, Theaterstücke, Erzählungen, Romane und Biographien, aber auch Kinderbücher und Gedichte. Zu seinen bekanntesten Büchern gehören „N“, „Ich Wolkenstein“ (1977), seine gerühmten Übersetzungen mittelalterlicher Texte und Titel wie „Der Parzival des Wolfram von Eschenbach“. Für sein facettenreiches Werk wurde der Autor mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zuletzt hatte Dieter Kühn seine Autobiographie in zwei Bänden publiziert („Das magische Auge“ und „Die siebte Woge“). Dieter Kühn war in den vergangen Jahren mehrmals zu Gast am Stiftischen Gymnasium. 2008 stellte er hier dem Dürener Publikum seine Biographie der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Gertrud Kolmar vor. „Das Magische Auge“ leuchtete, als der Schriftsteller im November 2013 seine Leser auf sehr persönliche Weise mit dem autobiographischen Text bekannt machte. Dieter Kühn wird unvergessen bleiben, als Mensch und als Schriftsteller.