Über eine ganz besondere, interkulturelle Unterrichtsstunde konnten sich die Schülerinnen und Schüler des Kooperativen Leistungskurses Geschichte (Stiftisches Gymnasium/Rurtal-Gymnasium) der Jahrgangsstufe Q1 freuen. Die aus Syrien stammenden Schriftsteller Kheder Alaga, Mohammad al-Matroud und Raed Wahash, die zurzeit im Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich leben und arbeiten, folgten einer Einladung von Dr. Achim Jaeger, um sich im Rahmen der Reihe „Lesung und Gespräch“ mit den Schülern auszutauschen.
Zu Beginn stellte sich Raed Wahash, der als palästinensischer Lyriker aus Damaskus als einer der bedeutendsten Autoren seiner Generation gilt, kurz vor. Ebenso machte sich der Lyriker, Journalist und Literaturkritiker Kheder Alaga, welcher bereits mehrere Lyrikbände und literaturwissenschaftliche Arbeiten publiziert hat und auch als Herausgeber von Lyrikanthologie hervorgetreten ist, seinen Zuhörern bekannt. Auch der Schriftsteller und Lyriker Mohammad al-Matroud, der in Syrien selbst schon Literaturveranstaltungen organisiert hat und die Situation der ethnischen Gruppen im Nordosten Syriens in seinen Texten thematisiert, skizzierte seine Arbeit.
Alsdann brachten die Autoren Kostproben aus ihren Werken zu Gehör und traten mit ihren Zuhörern in einen Austausch über ihre schriftstellerische Arbeit. Das Gespräch fand in englischer, deutscher, arabischer und kurdischer Sprache statt, wobei einige Schüler als Übersetzer hilfreich zur Seite stehen konnten.
Im zweiten Teil der Veranstaltung entwickelte sich dann ein intensives Gespräch, das sich an Fragen orientierte, welche die Schüler vorbereitet hatten. Zur Sprache kamen die Lebens- und Arbeitsumstände der Autoren ebenso wie die augenblickliche Situation in Syrien, wo die Bevölkerung unter dem Bürgerkrieg und massiven Einschränkungen der Freiheit leidet. Den drei Gästen des Heinrich-Böll-Hauses Langenbroich gelang es, den Jugendlichen auf eine sehr persönliche und anschauliche Weise die Probleme zu vermitteln, mit denen die Menschen in Syrien sich alltäglich konfrontiert sehen. Zudem stellten sie die existentielle Bedeutung der menschlichen Grundrechte sowie der Rede- und Meinungsfreiheit heraus.