Schüler lernen Courage

5.02.2015 | Neuigkeiten

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9c und 9d des Stiftischen Gymnasiums haben bei einem Projekttag am 29.01.2015 hautnah miterlebt, was Diskriminierung wirklich bedeutet. Sie haben erfahren, wo Diskriminierung alltäglich zu sehen ist und welche Auswirkungen sie auf uns und unsere Mitmenschen hat. Außerdem wurde  lebhaft diskutiert, wo Rassismus manchmal schon anfängt und wie Menschen zu einer rassistischen Denkweise kommen. Geleitet wurde der Projekttag von zwei jungen Frauen des „Netzwerks für Demokratie und Courage“,  die sich mit dem Thema bestens auskannten.

Der Tag begann mit der Einteilung der Schüler in Gruppen. Jemand zeichnete jeweils einen vorgegebenen Begriff, während die anderen Teammitglieder ihn errieten. Darunter waren auch Begriffe wie „Punker“ oder „Franzose“. Schnell zeigte sich, dass jeder versuchte mit Hilfe von Klischees deutlich zu machen, um welche Art von Person es sich handele. So wurde uns Schülern deutlich, dass oft nur ein einziges hervorgehobenes Merkmal zur Gruppierung der Mitmenschen reicht. Diesen werden einfach verschiedene Verhaltensweisen oder Eigenschaften zugeordnet. Oft finden solche Einteilungen noch Unterstützung durch die Medien, sodass die Menschen gar nicht merken, dass sie in Stereotypen denken.

Außerdem haben wir  zwei Filme gesehen, die anschaulich zeigten, wie  besonders Asylbewerber, aber auch andere Ausländer häufig abgelehnt oder sogar verachtet werden. Viele sähen diese als Kriminelle, obwohl sie das gar nicht begründen könnten. Dazu komme, dass einige nicht verstünden, warum Asylbewerbern so viel Hilfe angeboten werde. Im zweiten Film wurde klar, dass sich viele, auch nur ausländisch aussehende (z.B. wegen der Hautfarbe) Deutsche diskriminiert fühlten und auch im Alltag diskriminiert werden.

Im nächsten Schritt wurde das Klassenzimmer in zwei Hälften geteilt und die Jugendlichen sollten sich überlegen, ob sie sich vorstellen können, Deutschland für immer zu verlassen. Daraufhin wurden die Schüler dazu aufgefordert, ihre Entscheidung zu erklären. Schließlich sind dann auch Gründe für eine Flucht herausgearbeitet worden. So wurde uns die Problematik der Asylbewerber näher gebracht und wir wurden zu kritischem Denken angeregt.

Am Ende des Projekttages machten die Schüler ein Rollenspiel, bei dem sie wieder Gruppen bildeten. Jede Gruppe bekam einen erfundenen Charakter, der dann von einem Mitglied verkörpert werden sollte. Vielen Schülerinnen und Schüler hat der Tag gut gefallen. Besonders das aktive Lernen und die zahlreichen Diskussionen sind gut angekommen. Es wurde bewusst, dass auch wir Vorurteile haben und in Stereotypen denken bzw. gedacht haben, ohne es zu bemerken. Nun haben wir das mögliche Ausmaß von Diskriminierung erst wirklich verstanden und sehen dieses Problem jetzt mit anderen Augen. Insofern war der Projekttag ein voller Erfolg.

Alma W. aus der Journalismus-AG

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