Lesung und Gespräch mit Raoul Schrott: „Theogonie“ am 18. März 2015

9.02.2015 | Neuigkeiten

Der 1964 geborene Autor Raoul Schrott studierte Literatur- und Sprachwissenschaft in Norwich, Paris, Berlin und Innsbruck. Von 1986-87 war er Sekretär des französischen Schriftstellers und Dichters  Philippe Soupault (1897-1990). 1997 habilitierte sich Raoul Schrott am Institut für Komparatistik in Innsbruck,  2008/09 war er Samuel-Fischer-Gastprofessor an der Freien Universität Berlin, 2012 hatte er die Tübinger Poetik-Dozentur zusammen mit Christoph Ransmayr inne.

Der renommierte, in Österreich lebende Schriftsteller ist mit einem umfangreichen und äußerst vielfältigen Werk hervorgetreten, welches Romane, Gedichte, Dramen, Essays, Reiseprosa umfasst. Angeführt seien hier beispielsweise die Romane Finis Terrae (1995) und Tristan da Cunha (2003), die Erzählung  Khamsin (2002), die Novelle Die Wüste Lop Nor (2000) sowie die Gedichtbände Hotels (1997) und Tropen (1998), Über das Erhabene (1998), Weissbuch (2004) und das Handbuch der Wolkenputzerei (2005), welches Essays enthält. Die Anthologie Die Erfindung der Poesie (1997) wurde zu einem lyrischen Bestseller.

Raoul Schrott erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Leonce-und-Lena-Preis (1995), den Österreichischen Förderungspreis für Literatur (2002), den Mainzer Stadtschreiber-Literaturpreis des ZDF und der Stadt Mainz (2004), den Tiroler Landespreis für Kunst (2009). Zuletzt veröffentlichte er Homers Heimat und seine Übertragung der Ilias (2008), Liebesgedichte aus dem Alten Ägypten Die Blüte des nackten Körpers (2010), das enzyklopädische Werk Gehirn und Gedicht (2011, gemeinsam mit dem Hirnforscher Arthur Jacobs) sowie die Erzählung Das schweigende Kind (2012). Zudem ist Raoul Schrott als Herausgeber von viel beachteten Anthologien und Übersetzungen bekannt. So hat er beispielsweise 1999 die altgriechischen „Bakchen“ für das Wiener Burgtheater ins Deutsche übertragen.

Nach der Aufsehen erregenden Übertragung des babylonisch-akkadischen Gilgamesch-Epos und der schon erwähnten, viel gelobten Übertragung der Ilias legt Raoul Schrott nun eine neue – verblüffend moderne – Version der ältesten Quelle griechischer Literatur vor: Hesiods Theogonie, in der zum ersten Mal die viel beschworenen Musen auftreten.

Hesiod, der im böotischen Askra am Fuße des Helikon als Bauer lebte, ist der erste uns bekannte griechische Dichter. Seine auf 700 v. Chr. datierte Theogonie und die späteren Werke stellen vor Homers Werken eine der Hauptquellen unseres heutigen Wissens über Mythologie und Lebenswirklichkeit der frühen Griechen dar.

Indem die neun Musen Hesiod am Berg Helikon ihre Stimme einhauchen, weihen sie ihn zum Sänger der Theogonie. Und so schildert er den Griechen das Entstehen der Welt, der einzelnen Göttergenerationen und ihrer Kämpfe untereinander – er erzählt von Prometheus und Pandora, Dämonen und Monstern, von Zeus‘ Machtergreifung am Olymp und den vielen Liebschaften der Götter.

Raoul Schrotts Theogonie, verfasst in einer ganz alltäglichen und modernen Sprache, klingt weder verzopft noch altertümlich, sondern erfrischend zugänglich. In einem fundierten Essay geht Schrott zu den Wurzeln von Hesiods Götterkult zurück und zeichnet nuanciert den Ursprung jener Muse nach, die bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt hat.

Weitere Informationen zum Autor finden Sie beispielsweise unter:

http://www.hanser-literaturverlage.de/autor/raoul-schrott/

Der Schulgemeinschaft und der interessierten Dürener Öffentlichkeit wird also wieder die Möglichkeit geboten werden, an einer öffentlichen und hochwertigen Kulturveranstaltung teilzuhaben. Die Veranstaltung findet in der „Stifteria“ statt und beginnt um 19:30 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 10,- €, für Schüler 5,- €. Die Thalia-Buchhandlung Düren wird einen Büchertisch bereitstellen. Nach der Lesung wird Raoul Schrott mit dem Publikum ins Gespräch treten und auch Bücher signieren. Alle Interessierten sind hiermit herzlich eingeladen.

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