Wie lebten Kinder im alten Rom? Wie sprachen, lasen, schrieben und zählten die Römer? Wie haben die Römer ihre Freizeit gestaltet? Was aßen und tranken sie? Wieso finden wir Spuren der Römer in Deutschland?
Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigten sich rund 50 Jungen und Mädchen von verschiedenen Grundschulen aus der Stadt Düren und dem Umland bei der am Stiftischen Gymnasium zum ersten Mal stattfindenden Latein-AG. Die sechs Lateinlehrerinnen und ‑lehrer des Gymnasiums, die sich über die große Resonanz auf die Einladung zur AG sehr freuten, führten jeweils an einem Nachmittag in ein Thema aus dem Lateinunterricht ein. Zudem hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, den Abguss des Caelius-Steins auf dem Schulhof des Gymnasiums zu begutachten und seine Inschrift zu entziffern. Der Stein – das Original steht im LVR-LandesMuseum Bonn – ist das einzige erhaltene Inschriftendokument für die berühmte Varusschlacht vor rund 2000 Jahren.
In altersgemäßer Weise konnten die Viertklässler so einen ersten Eindruck davon gewinnen, was sich hinter dem aus der Grundschule nicht bekannten Fach Latein verbirgt. Am Ende erhielten sie als Anerkennung für ihre fleißige Mitarbeit das „Latinum minimum“.
Das Stiftische Gymnasium ist die einzige Schule der Region, die Latein auch als Wahlmöglichkeit für die Anfangssprache in Klasse 5 anbietet, wobei der in der Grundschule begonnene Englischunterricht ebenfalls fortgesetzt wird (Konzept „Latein plus“). Damit hält das „Stift“, das als mit Abstand ältestes Gymnasium in Düren aus einer spätmittelalterlichen Lateinschule hervorging, neben seinen beiden „moderneren“ Schwerpunkten im mathematisch-naturwissenschaftlichen und im musikalischen Bereich auch an seiner ursprünglichen Tradition fest.