Lesung und Gespräch mit Feridun Zaimoglu

18.03.2013 | Neuigkeiten

Am Montag, den 18. März 2013, las der renommierte Autor Feridun Zaimoglu in der Reihe „Lesung und Gespräch“ um 19.30 Uhr in der Aula des Stiftischen Gymnasiums aus seinen Liebesgeschichten. 

Im Jahr 2012 wurde der Schriftsteller Feridun Zaimoglu mit dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet, der an deutschsprachige Autorinnen und Autoren verliehen wird, die sich für neuartige Konzepte der Vermittlung von Literatur engagieren. Die Auszeichnung besteht aus einer Lesereise des Preisträgers mit Lesungen in den Literaturhäusern in Berlin, Frankfurt, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich. Die Jury ehrte damit einen Schriftsteller, der einen neuen Ton in die deutschsprachige Gegenwartsliteratur einbrachte, als er Mitte der 90er Jahre Bücher wie „Kanak Sprak“ (1995) und „Koppstoff. Gesammelte Misstöne vom Rande der Gesellschaft“ (1999) vorlegte. Die Romane, Erzählungen und Theaterstücke des 1964 geborenen Autors bestechen sämtlich durch kraftvolle Sprache und einen genauen Blick.

Die Kritik hat Feridun Zaimoglu längst als „einen der sprachmächtigsten und wandlungsfähigsten Geschichtenerzähler der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ erkannt. Sandra Kegel (FAZ) stellte heraus: „Feridun Zaimoglu, der 1964 im anatolischen Bolu zur Welt kam, und der mit mit seinen Eltern nach Deutschland kam, hat sich die Volksmärchen ganz allein erschlossen. Und so ist das Interessante an diesem Schriftsteller, dass sich in seinem Werk nicht nur das Erbe seiner türkischen Herkunft, eben die orientalische Erzähltradition findet. Nein, mehr noch als Tausendundeine Nacht, haben ihn die Märchen der Brüder Grimm geprägt, die alten Sagen und Volkslegenden. Das ist die Sprache, die mir die Welt anschaulich gemacht hat, sagt Feridun Zaimolgu.“  Romane wie „Leyla“ (2006), „Hinterland“ (2009) oder „Ruß“ (2011) stellen dies unter Beweis. Über „Liebesbrand“, wo von einem Busunglück, das der Erzähler überlebt, und mit feiner Ironie von einer großen Liebesbeschwörung erzählt wird, urteilte Hajo Steinert in „Die Welt“:  „Pure Leidenschaft. Feridun Zaimoglu ist ein deutschsprachiger Romancier, der mit diesem Buch endgültig zur Spitze gehört.“ Feridun Zaimoglu wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2007 mit dem Grimmelshausen-Preis, 2008 mit dem Corine-Preis und 2010 mit dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis. 2004 hatte er eine Gastprofessur an der Freien Universität Berlin inne,  dann die Tübinger Poetik-Dozentur („Ferne Nähe“, 2008),  2012 kam er als vierter Heinrich-Heine-Gastdozent an die Leuphana Universität Lüneburg. Sein Stipendium der Villa Massimo (2005) und Erlebnisse seines Romaufenthalts hat Feridun Zaimoglu  im Buch „Rom intensiv“ literarisch verarbeitet. Hatten seine Leser etwa Gelegenheit, den Autor durch das ARTE-Filmporträt von Susan Tratz „Mein Leben – Feridun Zaimoglu“ näher kennen zu lernen, so bietet sich nun am Stiftischen Gymnasium Gelegenheit, ihm bei „Lesung und Gespräch“ persönlich zu begegnen. Sie werden erleben wie Feridun Zaimoglu seine Liebesgeschichten aus dem Erzählungsband „Zwölf Gramm Glück“ (2004) und andere Texte liest: Das Herz klopft, wenn die Liebe springt – zwölf große Geschichten vom kleinen Quentchen Glück. Feridun Zaimoglu schickt einsame Glücksritter ins Feld – sei es im sanierten Kiez deutscher Großstädte, in den Hinterhöfen touristischer Badeorte oder in archaischen Dörfern. Ein Kritiker schrieb: „Was Feridun Zaimoglu vorliest, es wird nicht beschrieben, es passiert – auf der Bühne, vor den Augen des Publikums. Mit unnachahmlicher Emphase schlägt Zaimoglu den Sätzen den Takt.“

Die Veranstaltung wird freundlich unterstützt vom Verein der Freunde und Förderer des Stiftischen Gymnasiums

und von der

Dürener Bürgerstiftung.

Büchertisch:

Thalia-Buchhandlung  Düren

 

 

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