Seit 2006 gibt es die Junior Akademien in Nordrhein-Westfalen. Sie bieten interessierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich für zehn Tage mit Fachgebieten zu beschäftigen, die man so nie in der Schule behandeln würde. Auch dieses Jahr fand eine der vier Akademien in der Jugendherberge in Petershagen statt und ich bekam die Möglichkeit, daran teilzunehmen. 53 Jugendliche wurden Nordrhein-Westfalen weit ausgewählt um hier zehn Tage lang spannende und neue Erfahrungen zu sammeln, in den Bereichen Forensische Psychologie, Forensik und Allgemeine Psychologie.
Mein Kurs in Petershagen beschäftigte sich mit der Allgemeinen Psychologie. Wir behandelten spannende Themen, wie z.B. die Teilgebiete klinische Psychologie, Sozialpsychologie und Werbepsychologie. Zum Thema klinische Psychologie erstellten wir Powerpoint Präsentationen und Plakate. Außerdem gingen wir in die Petershagener Innenstadt, um dort eine Studie zum Thema Werbepsychologie durchzuführen. Wir wollten testen, ob Menschen, die für einen Gewinn viel Aufwand betrieben haben, diesen Gewinn mehr schätzen, als Menschen, die dafür wenig Aufwand betrieben haben. Dafür tarnten wir unsere Studie als Gewinnspiel und teilten die Versuchspersonen in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe musste eine kurze Frage mündlich beantworten: Welcher Buchstabe fehlt? GUM_IBÄRCHEN.
Die zweite Gruppe musste einen Fragebogen mit 6 Fragen ausfüllen, also deutlich mehr Aufwand betreiben. Als Gewinn bekamen die Personen immer ein 30g Tütchen Gummibärchen. Nachdem wir dies durchgeführt hatten, stellten wir den Personen zwei Fragen: Wie gerne mögen sie die Gummibärchen und wie zufrieden sind sie mit ihrem Gewinn? Die Gruppe, die viel Aufwand betrieben hatte, fand die Gummibärchen wie erwartet besser als die Gruppe, die nur 1 Frage mündlich beantwortet hatte. Das liegt daran, dass die Gruppe mit viel Aufwand ihr Verhalten rechtfertigen will. Sie haben mehr Aufwand für die Gummibärchen gehabt, also müssen diese besser sein. Jedoch zeigte sich auch, dass die Gruppe, die den Fragebogen ausfüllen musste, unzufriedener mit dem Gewinn war, als die Gruppe, die nur eine kurze Frage beantworten musste. Das könnte daran liegen, dass sie nach größerem Aufwand einen größeren Preis erwartet hätten.
Für alle Gruppen in Petershagen gab es auch einen Rotationstag. An diesem Tag stellten sich alle Kurse gegenseitig ihre bisherigen Ergebnisse vor. Dadurch erhielten wir alle auch einen Eindruck davon, womit sich die anderen Themenbereiche beschäftigt hatten.
Am Sonntag besuchte uns die Kriminalpsychologin Lydia Benecke, die uns einen tiefen Einblick in ihre Arbeit und den Psychopathen Lord Voldemort, bekannt aus dem Film HARRY POTTER, gewährte.
Das tollste war, dass ich viele andere interessierte SchülerInnen kennengelernt und neue Freunde gefunden habe. Wir hatten viel Spaß während der Zeit. Dafür sorgte auch das große Sportprogramm. Von Frühsport über Zirkeltraining bis zu Volleyball und Fußball war alles dabei. Aber auch der musikalische Bereich kam nicht zu kurz. Beim Orchester und beim Chor hatten wir alle viel Spaß.
Abends stand uns eine große Auswahl kursübergreifender Angebote zur Wahl, die von Kursleiterinnen und Kursleitern oder auch Schülerinnen und Schülern organisiert wurden. Egal ob Theater, Erste Hilfe, Pokern, Filmen oder Tanzen – hier war für jeden etwas dabei.
Während der Zeit in der JuniorAkademie habe ich viel gelernt. Jedoch habe ich auch neue Freunde gefunden und wir sind zu einer großen Gemeinschaft geworden.
Ich würde jedem, der die Chance bekommt, an der JuniorAkademie teilzunehmen, empfehlen, diese unbedingt zu nutzen.
Carolin Maaßen, EF