Am 25. September 2014 bestand für interessierte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die Gelegenheit, einen Vortrag des in renommierten Historikers Professor Dr. Christopher Clark zu hören. Auf Einladung der Veranstalter, denen an dieser Stelle nochmals gedankt sei, hatten die Gymnasiasten die Chance, dem Wissenschaftler während eines exklusiven Gesprächstermins im Bonner „Haus der Geschichte“ Fragen zu seiner Arbeit und seinem 2013 erschienenen Bestseller zu stellen. Wie „Schlafwandler“ nämlich seien die europäischen Imperien in den Ersten Weltkrieg getaumelt, so beschreibt es Clark in seinem gleichnamigen Buch. Der Historiker und Autor, Professor für Neue Europäische Geschichte am St Catharina’s College, Cambridge, stand Schülern von insgesamt fünf Gymnasien aus NRW Rede und Antwort. Er betonte dabei, dass es ihm darum gehe, die Vielschichtigkeit des Themas „Erster Weltkrieg“ aufzuzeigen und die Interdependenzen der damaligen Entscheidungsprozesse zu rekonstruieren, insbesondere jene, welche die Julikrise von 1914 betreffen, die als das „komplexeste Ereignis der Moderne“ angesehen werden könne.
Die Soirée im Bonner Haus der Geschichte war die zehnte Veranstaltung der Reihe „Literatur & Verantwortung“, zu der die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und „Christ&Welt“ in der ZEIT – diesmal in Kooperation mit dem Bonner Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – einluden. Der Vortrag wurde von Dr. Hans-Gert Pöttering, Präsident des EP a.D. eingeleitet und der Sängerin Franziska Böhm, die von Burkhard Niggemeier am Piano begleitet wurde, sowie von dem Schauspieler Björn Geske mit Liedern und Texten ansprechend eingebettet.
Bereits vor den Sommerferien hatten die beiden kooperativen Leistungskurse Geschichte (Q2) des Stiftischen Gymnasiums und der St.-Angela-Schule eine Exkursion nach Verdun unternommen. Hier hatten zwischen Februar und Oktober 1916 hunderttausende deutsche und französische Soldaten ihr Leben in einer der grausamsten Schlachten der Weltgeschichte verloren. Heute ist Verdun ein Ort des Gedenkens und des Erinnerns. Deshalb besuchten die Schülerinnen und Schüler von vier Dürener Gymnasien (denn an den beiden kooperativen Kursen nehmen auch Schüler des Burgau- und des Rurtal-Gymnasiums teil) gemeinsam mit ihren Kursleitern Dr. Achim Jaeger und Frank Schöngarth sowie weiteren begleitenden Lehrern die zentrale Gedenkstätte am Fort Douaumont. Im Anschluss folgte die Besichtigung der Zitadelle in der Stadt Verdun, die, ebenso wie ein abschließender Ausstellungsbesuch, der Schülergruppe nachhaltige Eindrücke über die Vorgänge im Ersten Weltkrieg und über individuelle Schicksale vermittelten. Zudem ließ die Exkursion an den historischen Erinnerungsort ein Bewusstsein dafür wachsen, dass das heutige Zusammenleben in einem vereinten Europa – trotz aktuellen Herausforderungen und Problemen – ein Geschenk der Geschichte und ein hohes Gut ist, welches ein gemeinsames Leben in Frieden und Freiheit und eine internationale Verständigung ermöglicht.