Wieder ‚Stars and Stripes‘ am Stift
Während Präsident Obama sich mit seiner ersten Reise nach Berlin etwas mehr Zeit gelassen hat, kam nun bereits zum 30. Mal traditionsgemäß eine Schülergruppe aus Pittsburgh nach Düren.
Seit 1983 gibt es am Stift den Schüler-Austausch mit der Mount Lebanon High School die einen ganzen Straßenzug in dem gleichnamigen Vorort von Pittsburgh, Pennsylvania, einnimmt und in der zur Zeit etwa 2000 Schüler bzw. Schülerinnen der Jahrgangsstufe 9-12 unterrichtet werden.
Vor 30 Jahren rief Gabriele Bröcker, die die Erstkontakte gestaltete, damit diesen erfolgreichen Austausch ins Leben, um dann in den Folgejahren zahlreiche exchanges zu leiten. Inzwischen tragen auch viele weitere Stift-Kollegen diesen Austausch mit und haben Schülergruppen – inzwischen etwa 500 – in die USA begleitet, unter ihnen auch der Schulleiter, Jürgen Pfaff.
Dabei war diese Highschool zunächst nur als Ersatz für eine andere in Connecticut gedacht, wo durch einen plötzlichen Krankenhausaufenthalt der amerikanischen Kollegin der erste Austausch fast in Frage gestellt war.
Wie dankbar sind die Stiftler jedoch bereits seit jenem März 1983, dass der Kontakt nun seit Jahren floriert, handelt es sich doch um eine fantastisch ausgestattete, akademisch hochrangige Schule inmitten eines großzügig angelegten Campus mit sehr engagierten Deutsch-Lehrern. So wurde denn auch von deutscher wie von amerikanischer Seite betont, wie besonders der diesjährige Austausch als Höhepunkt dieser Entwicklung ist.
So bezog sich Frau Bröcker bei der Welcome Party auf die inzwischen entstandenen langjährigen Freundschaften auf Schüler-, Eltern- und Lehrer-Seite, die die menschlichen Kontakte unterstreichen, die zwischenzeitlich mehr erreicht haben, als manche Politiker in ihren bilateralen Verhandlungen. Daher könne man ganz besonders stolz auf die alle menschenverachtenden Katastrophen überdauernden Verbindungen sein (z.B. Atom-Reaktor-Leck in Tschernobyl oder Al Quaida-Aschlag vom 11. September 2001).
Mr. Stein wies auf die immer wieder vorher ablaufenden umfangreichen Vorbereitungen mit vielen Telefonaten und E-Mails im Hintergrund hin, die sich dennoch immer wieder als lohnend erwiesen, um dann das anschauliche Bild eines gesunden Baumes in den Mittelpunkt seiner Rede zu stellen, der immer weiter wächst, dessen Wurzeln inzwischen tief in die Erde reichen und der alljährlich immer wieder Früchte trägt. Mit dem Wunsch nach vielen weiteren Jahren des Werdens und Wachsens für den gemeinsamen Austausch – wie bei diesem symbolträchtigen Baum – schloss er seine Worte ab.
Vom 16. – 30. Juni 2013 bietet sich den Amerikanern ein reichhaltiges Programm, was mit der inzwischen Tradition gewordenen abendlichen Welcome Party im und vor dem blau-rot-weiß geschmückten Lehrerzimmer bei wunderbar sommerlichen Temperaturen begann und bis spät in die Nacht andauerte. Zum sightseeing ging es dann natürlich nach Aachen und Köln sowie auf eine Rheinfahrt von Koblenz an der Loreley vorbei nach Rüdesheim. Zudem standen das Freilichtmuseum in Kommern sowie das Haus der Geschichte in Bonn – alles natürlich immer mit anschließendem Shoppen auf dem Programm.
Ganz wesentlich war auch ein Empfang für Paul Larue, der sich diesmal in die in deutschen und amerikanischen Farben geschmückte Stifteria bemühte, da das Rathaus ja aus bekannten Gründen nicht zur Verfügung steht.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte Dürens nahm sich der Bürgermeister viel Zeit für die amerikanischen Gäste und lud zu einer Diskussion über kulturelle Unterschiede und Ähnlichkeiten des amerikanischen und deutschen Alltagslebens ein.
Mit vielen neuen und nachhaltigen Eindrücken werden die Highschool-Schüler am 30 Juni wieder nach Pittsburgh zurückfliegen, aber Gott sei Dank wird die Trennung zwischen den diesseits und jenseits des Ozeans lebenden Schülern und Schülerinnen nicht allzu lange dauern bzw. ohnehin durch digital-mediale Vernetzung nicht abreißen, bis vom 08. – 22. Oktober 2013 eine 20-köpfige Stiftler-Gruppe unter der Leitung von Gabriele Bröcker und Jürgen Pfaff in die USA reisen wird. Dann können alle in Pittsburgh wieder anknüpfen, wo sie vor gar nicht langer Zeit aufgehört haben, und nach einem Hi, how are ya doin’ wird es bestimmt wieder viel zu erzählen geben.
(Bck)