Wer Französisch in der Oberstufe wählt, hat zumeist auch Ambitionen, sich im späteren Berufsleben mit dieser Sprache zu beschäftigen oder zumindest auf dem Weg zu seinem späteren Beruf noch mehr über diese Sprache zu lernen und diese auf einem Niveau zu beherrschen, das flüssigem Sprechen schon sehr nah kommt.
Um uns, dem Französisch-LK der Q1 und dem GK Q2, einen Überblick über unsere Chancen und Möglichkeiten nach dem Abitur zu geben, wurde uns ermöglicht, online an einem Vortrag von Lisa Brenier und Johanna Daum des französischen Instituts in Aachen (IF Aachen) teilzunehmen. Dieses anlässlich des deutsch-französischen Tages (22. Januar) ins Leben gerufene Atelier informierte uns über einige berufliche und studentische Perspektiven. Überdies erhielten wir einen Einblick in zwei exemplarische Werdegänge, nämlich die der Vortragenden.

Lisa Brenier, bilingual aufgewachsene Französin mit nahezu perfekten Deutschkenntnissen, erzählte uns von ihren Erfahrungen mit dem deutsch-französischen Freiwilligendienst (DFJW). Dieser ist etwa vergleichbar mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) nur mit dem Unterschied, dass die Beziehung zwischen mehreren Sprachen, hier Deutsch und Französisch, im Vordergrund steht und den Teilnehmern neue Chancen eröffnet. Durch dieses Programm konnte sie nicht nur ihre Sprachkenntnisse verbessern, sondern auch das Leben in Deutschland kennenlernen und über sich selbst viel Neues lernen. Ein Jahr lang arbeitete sie so an einer Einsatzstelle in Deutschland und konnte danach in Freiburg Politikwissenschaften studieren.
Direkt darauffolgend konnten wir uns auch dem Vortrag der Studentin Johanna Daum zuwenden, in dem sie vieles über das deutsch-französische Studium, eine Erweiterung des klassischen Auslandssemesters, ansprach. Der größte Unterschied während des Studiums besteht in der hier deutsch-französischen, also bilingual-internationalen, Gruppenzusammensetzung sowie der Auslandsaufenthaltsdauer, die sich durch ein deutsch-französisches Studium mindestens auf zwei Semester verdoppelt. Mit 208 Hochschulen in 130 verschiedenen Städten in Deutschland und Frankreich und über 180 verschiedenen möglichen Studiengängen in unterschiedlichsten Bereichen eröffnet diese Form des Studiums jedem eine ganz neue (berufliche) Perspektive. Zum Ende eines solchen bilingualen Studiums hin erhält man schließlich einen Doppelabschluss, mit dem sowohl in Frankreich als auch in Deutschland Zugang zum dortigen Arbeitsmarkt gewährleistet wird.
Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass Französisch eine Sprache ist, mit der man außerhalb solcher Programme in Deutschland eher wenig in Berührung kommt, sind die gegebenen Möglichkeiten sehr wertvoll. Für all diejenigen aus unseren Französischkursen in der Qualifikationsphase, die auch nach dem Abitur noch weiterhin Französisch lernen wollen, war dieser Überblick sehr hilfreich. Unsere Fragen wurden ausführlich beantwortet und zudem haben wir nun einen Ansatz, an dem wir uns zukünftig orientieren können.
An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der Kurse herzlich bei Herrn Wysk bedanken, der dieses Online-Meeting organisierte, sowie bei Judith Esser vom Institut in Aachen, die solche Vorträge ins Leben ruft, und natürlich bei Lisa Brenier und Johanna Daum, die uns so viel über sich und ihre Erfahrungen erzählten!
Text: Milla Röhrig
Screenshot: Wys